frixos Kapitän
Anmeldungsdatum: 26.02.2006 Beiträge: 723
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Verfasst am: 16.03.2006 08:40 Titel: Vorsicht in Rodney Bay Marina, St.Lucia! (WI) |
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Im Januar 2005 waren wir für 14 Tage in der Rodney Bay Marina für einige Reparaturen und Crewwechsel auf dem Weg nach Süden.
Beim Auschecken gab es eine böse Überraschung mit den Stromkosten:
Genannt wurde anfangs ein Preis von 0,45USD pro kwh, wie es auch auf der Internetseite, im Marinaprospekt und in der ARC-Dokumentation ausgewiesen ist. Abgerechnet wurden dann aber USD 0,72, ohne weitere Erklärung.
Bei Ablesung zeigte der Stromzähler dann 600kwh oder 40kwh/Tag, ein Wert, den wir niemals mit unserem Schiff erreichen können, selbst wenn alle Verbraucher Vollzeit laufen würden. Unser Verbrauch in Marinas betrug in der Vergangenheit immer max. 8-10kwh/Tag. Die Benutzung starker Verbraucher, wie Klimaanlage, war ohnehin nicht möglich, weil beim Einschalten sofort die Sicherung auf dem Steg rausflog. Im Ergebnis bedeutet dies, dass uns ca. 400% der tatsächlich gerechtfertigten und vereinbarten Stromkosten berechnet wurden!
Für ein Gespräch hierüber war kein kompetenter Ansprechpartner verfügbar, und da wir bereits bei Customs & Immigration ausklariert hatten, blieb uns nichts anderes übrig, als zähneknirschend unter Vorbehalt zu zahlen. Hellhörig geworden haben wir uns dann bei anderen Yachten umgehört und erfahren, dass die Stromrechnungen in der Rodney Bay Marina immer grob überhöht sind und manchmal für einzelne Yachten pauschal um 50% reduziert werden.
Ein befreundetes amerikanisches Boot S/V Flying Shadow, denen gleiches passiert war und das kurze Zeit später wieder nach Rodney Bay zurückfuhr haben wir schriftlich beauftragt, die Sache auch für uns noch einmal mit dem Management zu besprechen. Diese haben dann einen eigenen Stromzähler parallel zu dem der Marina geschaltet und genau diese drastischen Abweichungen wieder festgestellt. Hierauf war von dem Marina Management außer üblen Vorwürfen, man wolle ja nur die Marina schlecht machen, keine qualifizierte Aussage zu bekommen. Natürlich haben auch wir keine Erstattung der Überzahlung erhalten.
Flying Shadow hat den ganzen Vorgang auch an das Management des ARC gemeldet und es bleibt eine Reaktion abzuwarten, da Rodney Bay ja offizieller Zielhafen des ARC ist.
Alle Yachten sollten sich genau überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, für notwendige Marinaaufenthalte lieber z.B. Martinique anzusteuern, als sich der "Nebenkosten-Wegelagerei" in Rodney Bay auszusetzen.
von Wolfgang Reymann SY. "Wetnose" |
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