Moni Steuermann
Anmeldungsdatum: 03.04.2006 Beiträge: 62 Wohnort: München
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Verfasst am: 21.08.2008 07:35 Titel: Rund Rügen mit Hindernissen |
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Hallihallo,
ich hoffe mich zerreist keiner, wegen dem Doppelposting. Doch Martins Mail war so lieb geschrieben.
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Hier unser Törn vom 09. bis 16. August 2008
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09. August 2008
Nach 3 Stunden Stau auf dem Rügendamm, haben wir endlich Breege erreicht. Wir finden unser Boot, die „Neele“ – was die Fröhliche, oder die Helle bedeutet – als vorletztes Boot am Steg.
Da unser Betreuer gut beschäftigt ist, sollen wir erst mal einräumen. Vorher gehe ich jedoch durch das Boot, schaue in die Bilge, die Geräte, Motor, kontrolliere die Anzahl der Fender, Leinen usw.
Als dann Herr Krüger kommt machen wir in Ruhe die Einweisung und Übergabe, alle Bingo.
Abends dann noch Mahlzeit im „Mayday“, dem Restaurant von „Mola“, die Fischerstubn war schon proppenvoll.
Nach den Abendessen gehen wir dann noch einkaufen, den „Netto“ hat bis 2200 auf,.
10. August 2008
Um drei bin wach, weil ich ein Bedürfnis habe. danach kann ich durch das Wellenschlagen und das lose Fall vom Nachbarn erst nicht mehr einschlafen. Auf sein Boot zu gehen traue ich mich jedoch nicht.
Gegen 1030 sind wir dann endlich klar zum auslaufen. Vorher mussten wir noch zur Apotheke und ein paar Kleinigkeiten besorgen.
Unter Motor fahren wir im Tonnenstrich nach Vitte. Hier sehen auch die andern, das es zwei verschiedene paar Schuhe sind mit einer Motoryacht auf Binnenwasserstrassen unterwegs zu sein, gegenüber einer Segelyacht auf dem Bodden.
Nach zwei Stunden haben wir dann Vitte-Langenort erreicht, alles super, wenn dieser Hafen nur nicht so voll wäre. Der Hafenmeister hält sich für einen Komiker und die Preise sind auch happig. 17,00 Euro Liegegebühr für eine 31-Fuß-Yacht hinzu würden fast 15,00 Euro für den Strom und Duschen kommen!
Ein Spaziergang am Strand, auf der anderen Seite, schließt den Tag ab.
11. August 2008
Wir laufen gegen 09:00 Uhr aus. Wir wollen um Arkona rum nach „Lohme“. Auf Höhe vom Dornbusch setzen wir dann endlich sie Segel, mit halben Wind kommt die 31er auf fast 6 Knoten, ein geiles Feeling, allerdings liegt meine halbe Crew bald auf den Cockpitbänken, seekrank. So segle’ ich mehr oder weniger Einhand Rund um Arkona. Später kreuze ich vor dem Wind, bei 4 bis 5 Bft und knapp einen Meter Welle macht das sogar echt Spaß. Und ja, ich fahre gerefft, da ich immer noch mehr oder weniger allein klar kommen muss.
Im Windschatten von Arkona flaut der Wind deutlich ab, also reffen wir aus, und nachdem es den andern besser geht machen wir noch 2 Stunden „Spaß“ bevor wir gegen 1800 in „Lohme“ einlaufen. Dieser Hafen ist ein Gedicht. Und der Hafenmeister ist der netteste bisher, er macht ein bischen Klönschnack und die preise sind auch vernünftig. Strom ist im Liegepreis inbegriffen, Duschen kostet 1,50 für 3 Minuten.
Abends gehen wir in Restaurant daheim, oben in Lohme. Riesenportionen zu moderaten Preisen und eine wunderschöne Dekoration. genial.
12. August 2008
Morgen erwartet uns ein vierer Wind, also wird direkt nach dem Frühstück ausgelaufen. Leider frischt der Wind zusehends auf, als wir in Höhe Binz sind sind wir bei 32 Knoten Wind. Wir reffen ein und fahren unter Motor nach „Gager“ die Wellen von 1 bis 2 Meter machen wieder einem Teil der Crew sehr zu schaffen. Auf dem letzten Stück müssen wir genau gegenan, aber gegen 1730 sind wir heil in „Gager“ angekommen.
Dort steht der Hafenmeister erwartungsvoll am Steg. Er hilft freundlich beim Anlegen. Die Preise in „Gager“ sind Spitze, 12 Euro Liegegebühr, liegt das an der KA-Flagge? Duschen kostet 2 Euro, ohne Zeitbegrenzung. gegessen wird an Bord und einen Plausch mit der Nachbarcrew muss auch sein. Abends gehen wir noch auf den berg um uns umzusehen. Die Aussicht auf das Mönchgut ist wirklich toll.
13. August 2008
Blöd, heute wieder sechs bis sieben Bft, dazu Sturmböen. Ich würde zu gerne im Hafen bleiben. Doch da wir Landabdeckung haben, gehen wir raus. Kurs Strelasund. Die Wellen, wieder 1 bis 2 Meter laufen genau gegenan. Da das zu sehr rumst, kreuzen wir durch die Wellen. Das ausreiten macht sogar richtig Spaß. Dennoch geht es auf die Kondition. Als wir nach etwas mehr als vier Stunden im Industriehafen, gegenüber dem Dänholm fest machen gehe ich erst einmal in die Koje, die Ziegelgrabenbrücke macht eh erst in 90 Minuten auf.
Die Citymarina in Stralsund ist so der schlechteste Hafen den wir erwischen. Teuer, der Hafenmeister unfreundlich, meine Tochter wird von besoffenen Kerlen belästigt. Sicher ist es Stralsund wert wireder dorthin zu fahren, aber nicht mehr in diesen Hafen.
14. August 2008
Wieder ein sechser Wind, aber abflauen ist angesagt. Beruhigt durch die Erfahrungen von gestern laufen wir aus. heute wollen wir nach „Ralswiek“, zu den Festspielen. Bis 1130 ist alles super, der Wind und die Wellen lassen nach. Do auf der Suche nach der Tonne 62, zum Hiddenseefahrwasser, laufen wir auf Grund. An einer Stelle die laut Karte 3 Meter Wassertiefe hat. „Sch…“ das Echolot zeigt 1,30 Meter, die „Neele“ liegt fest, bombenfest. Die Wellen laufen von backbord an, knapp einen Meter hoch. Also lasse ich alle die Westen anlegen, sich einklinken und im Cockpit Platz nehmen. Tina, meine Chiefmate, sammelt die Unterlagen zusammen, ich gebe derzeit einen „Pan Pan“ ab, mit der Bitte freigeschleppt zu werden. Dann trage ich noch mal unsern ort in die Seekarte ein, wir sind nur knapp neben der Fahrrinne. Noch mal „Sch…“
nach 20 Minuten ist das Boot der DGzRS da, sie schleppen uns in Tiefe und bei zweiten Anlauf klappt es wunderbar. Dennoch schauen wir alle nun beunruhigter auf das Echolot. Die Jungs von der DGzRS wiesen uns daruaf hin das wir, wegen der langen Westwindlage, mal eben 120cm von der Tiefe abziehen können.
Nach fast 90 Minuten setzen wir mitten im Fahrwasser noch einmal kurz auf, hier bekommen wir die „Neele“ aber noch allein frei. Der Blick zurück zeigt, wir sind wirklich genau zwischen den Tonnen! Jetzt heulte ich fast vor Wut.
Ohne weitere Probleme erreichen wir Breege, weiter dürfen wir nicht. Die WaschPo hat uns angewiesen in Breege zu bleiben bis die „Neele“ freigegeben wird.
Wir melden uns an und da der Taucher nicht vor 1900 kommen wird, fahren wir nach der Information des Vercharterers erst mal mit dem Auto nach Ralswiek.
15. August 2008
Die „Neele“ ist freigeben und so laufen wir, gegen anfängliche Widerstände der Crew, aus um im Jasmunder Bodden noch einmal zu segeln. Mir ist das wichtig. ich will niemanden mit Angst nach Hause fahren lassen. Die sechs Stunden sind ein Genuss, der Wind um 3 bis 4 Bft, herrliches Wetter und alles geht klar.
Gegen 1600 laufen wir in Breege ein, tanken auf und verholen die „Neele“ an ihren Liegeplatz. Dann machen wir uns noch einen gemütlichen Abend. Meine Crew sieht den therapeutischen Nutzen ein und so ist auch der Frieden an Bord wieder hergestellt.
16. August 2008
Wir räumen die „Neele“ aus. Da unser Schiff keinen wirklichen Schaden davongetragen hat, zahlen wir nur den Taucher uns sind aus dem Schneider. Glück gehabt.
Fazit.
Ich habe zwar gewusst das längere stabile Windlagen einen Einfluss auf die Wasserstände haben. Den Effekt habe ich sicher unterschätzt, das wird mich sicher nicht noch einmal passieren. Und ich werde mich nie mehr blind auf Tiefenangaben in Seekarten verlassen.
So gesehen bin ich froh, das durch meinen Fehler, nicht wirklich schlimmes geschehen ist.
Unter dem Strich war es dennoch ein schöner, aber sehr anstrengender Törn.
Grüße, Moni
P.S. bei den Kommentaren kackt der rechner immer ab, also hier die Erklärungen
CF001 - Moni, Tina & Juliane
CF002 - Tina bei der Überfahrt von Breege nach Vitte
CF003 - Die Neele, in Vitte
CF004 - mein Versuch den Dampfer einhand zu Segeln
CF005 - Lohme
CF006 - Kap Arkona
CF007 - noch mal Lohme, von der treppe zum Ort gemacht
CF008 - das Leuchtfeuer haben wir auch lange gesucht...
CF009 - unsere Dusche im Greifswalder Bodden
CF010 - Römisch-Katholisch in Gager
CF011 - Gager von Land
CF012 - auf dem "Großen Zickler" bei Gager, Blick über den greifswalder Bodden
CF013 - Surfen auf den großen Wellen
CF014 - Juliane dabei (zu CF013)
CF015 - die Ziegelgrabenbrücke in Stralsund
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_________________ liebe Grüße, Moni
"Schiffe sind im Hafen am besten aufgehoben, doch dafür wurden sie nicht gebaut." |
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