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Optimierte Schiffsführung: Ein perfekter Törn in der Adria



 
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fetznfliaga
Skipper


Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 260
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 05.07.2007 21:15    Titel: Optimierte Schiffsführung: Ein perfekter Törn in der Adria Antworten mit Zitat

Optimierte Schiff(s)führung: Ein fast perfekter Törn in der Adria

Ein nicht ganz ernst zu nehmender Törnbericht.

Anreise: Stressig wie immer, jedoch ein Test für den neuen Navigator, der vorgewarnt von vielen Staus immer Alternativrouten bereit hält. Jedoch verpaßt er die entscheidende Abfahrt und trotz vieler, gegenteiliger Recherchen und Nachfragen wird weiterhin freie Fahrt festgestellt. Daß der Stau nur die Herrschaften betrifft, die aus Laibach kommen, ist ein Problem der falschen Route. Wir sind ja waschechte Wiener. Nach kurzer, aber rasanter Fahrt erreichen wir - wie immer mit einem extrem untermotorisierten Linke-Spur-Blockierfahrzeug - unsere Ausgangsbasis Sukosan (die Hupe haben wir auch betätigen müssen, unglaublich aber wahr), den strategischen Stützpunkt der republikanisch-demokratischen Gebirgsmarine von Charter-Österreich. Neue Crew, alter Kommandant. Da ist einmal ein Überdenken der altmodischen, durch jahrhundertelange Traditionenen festgefahrenen Schiffsführung angebracht.

Die Zeiten der armen Rudersklaven sind nun einmal unwiederbringlich vorbei, auch die Zeiten der Galeerensträflinge sind Geschichte, obwohl jeder Kommandant diesen Zeiten immer noch bittere Tränen nachweint. Auch die vorrevolutionären Zeiten, als der Kapitän zur Rechten Gottes saß und niemanden Einblick in seine Entscheidungen gewähren ließ, enden heutzutage zwanglos nur in Meuterei und Verderben. Militärischer Drill und Heuer, wie in der Handelsschiffahrt praktiziert, sorgen eher für unglückliche Geister an Bord als für eine tatendurstige, fest zu packende und eingeschweißte Mannschaft.

Somit war es in den späten 70-er und frühen 80-er-Jahren nicht mehr weit zur einzigartigen demokratischen Schiffsführung. Diese wurde von Österreichern - manche sagen von EINEM Österreicher - in der Adria kulitiviert und zu einer einzigartigen Hochblüte in den späten 80-er-Jahren weiterentwickelt und stilisiert. Jedoch konnte ein einziges, aber gewichtiges Manko nicht verborgen werden. Der Kapitän hat notfalls IMMER Recht. Und ein Notfall ist an Bord IMMER gegeben. Somit schafft der Kapitän IMMER an und hat NIE unrecht. Und somit ist DER Kapitän quasi Gott an Bord. Es galt weiterhin - ungesagt und ungeschrieben - trotz demokratischer Schiffsführung das eiserne Gesetz der Seefahrt.

§ 1) Der Kapitän hat IMMER recht.
§ 2) Falls der Kapitän unrecht hat, tritt §1 in Kraft.

Mit dem rasant einsetzenden wirtschaftlichen Fortschritt der letzten 20 Jahre ist nun die Schiffsführung in ein neues Stadium getreten. Man kopiert nun die Organisation großer, multinationaler Firmen und Konzerne, um jedem Crew-Mitglied einzeln das Gefühl der Unersetzlichkeit möglichst deutlich bis zur Entlassung zu vermitteln. Konkret bedeutet das: Betreffs der Schiffsführung werden Beschlüsse nur gemeinsam in einem STEERING COMMITTEE vorgenommen. Dem Steering Committee gehören an:
1) Sailing Manager
2) Trimming Manager
3) Board Manager
4) Crew Manager
5) Communication Officer
6) Operational Raymarine Manager (je nach Marke verschieden)
7) Executive Waypoint Manager
8 ) CinCMan (Commander in Chief Management)
9) BOO (ja was kann das wohl sein, die wichtigste Person an Bord???) confuse_ocker

Diese Rollen wurden von maximal 4 Personen wahrgenommen. Daher ist zuallererst vom Steering Committee einstimmig eine außerordentliche Gewinnbeteiligung im Fall einer Ankunft zurück im Heimathafen angenommen worden. Auch im Urlaub muß Leistung erbracht werden.

Schön wäre - zu den oben genannten Management-Mitgliedern - zwar noch ein Facility Manager für den ersten und letzten Tag und, finanzielle Zuwendungen betreffend, ein CFD (=Chief Financial Donator), der nicht notwendigerweise an Bord sein muß, sofern von diesem eine Investition betreffend der Bordkassa und anderer finanzieller Engpässe in ausreichender Höhe (also mit vielen Nullen) getätigt worden ist. Aber jede moderne Organisation kann eine Erweiterung des Steering Committees verkraften und ist in dieser Hinsicht sehr flexibel und übernahmebedürftig Als einzige Ausnahme sei hier vor einer Übernahme durch feindliche Piraten gewarnt. Auch in der 2. Fortsezung vom Original hat Capt'n Jack Sparrow nichts von seiner Schrecklichkeit eingebüßt und leider sich in die Adria verirrt und unsere Route am DVD-Player gekreuzt. Furchtbar, man kann nicht genügend warnen...

Wie gesagt zurück zur modernen maritimen Seeschiffahrtsgesellschaftsordnung: Jeder Manager ist in seinem Bereich eigenverantwortlich und nur dem Steering Committee zur Rechenschaft verpflichtet. Sobald 2 Manager der Meinung sind, daß für die Schiffsführung wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, wird ein Management Board einberufen. Dies wird schriftlich beantragt und genehmigt. Dieses Management Board darf dem Steering Committee Vorschläge unterbreiten und den Antrag auf Einberufung des Steering Committeees stellen. Laut der modernen maritimen Seeschiffahrtgesellschaftsrecht ist das Steering Committee beschlußkräftig, falls der CinCMan anwesend ist. Also nochmals: Beschlußkräftig ist das Steering Committee nur dann, wenn der CinCMan anwesend ist. Im Fall unterschiedlicher Meinungen ist eine einfache Mehrheit ausreichend, sofern der CinCMan nicht überstimmt wird, um die notwendigen Aktionen für eine sichere Schiffsführung zu gewährleisten. Alle Manager müssen diesen Beschlüssen Folge leisten und diese nach bestem Gewissen umsetzen. Im Fall einer außerordentlichen Meinungsdiskrepanz (auch bekannt als gemeinhin nicht lösbare Meinungsdivergenz) entscheidet der CinCMan und leitet somit wird eine Meinungskonvergenzprozedur ein. Das ist im modernen Seeschiffahrtsgesellschaftsrecht die daraus abgeleitete maritime Meinungskonvergenz in kritischen Seefragen erster Instanz, welche im modernen maritimen Seeschiffahrtsgesellschaftsrecht felsenfest verankert ist. Eine drakonische Auslegung bzw. Anwendung dieser felsenfest verankerten Meinungskonvergenz in zweiter Instanz ist selten notwendig und wurde bisher noch nicht angewandt worden. Sie könnte eine fristlose Entlassung sprich langwierige Aussetzung von Managementbeschlüssen nach sich ziehen. Ausreichende und rechtzeitige Öffentlichkeitsarbeit ist hier also vorausgesetzt, um kritische Divergenzsituationen an Bord zu vermeiden. Und hier setzt die moderne wissenschaftliche psychologische Schiffsführung ein, sprich neudeutsch: Lobbying. Notfalls muß man bereit sein, analog zum Euroswimmer-Skandal Schmiergeld einzusetzen. Bloß sollte man nicht erwischt werden. Vor einem parlamentarischen Ausschuß mit Giftpilzen heißt es einfach: Hosen runterlassen und Rückseite präsentieren. Auf gut Neudeutsch: Auch die angewandte Scheißkultur an Bord muß jedem klar sein und jedem äußerst wirksam erklärt werden...

Damit ist nun mit den modernsten Kommunikationsmitteln und -techniken Sorge getragen, daß jedes Manöver, welches vom Steering Committee kraft außerprotokollarischer Dokumentation beschlossen wird, mit sofortiger Wirkung und einer sofortigen Umsetzung beim besten Willen zu einer STEERING COMEDY führt. Speziell Ablege- und Anlegemanöver können aufgrund der zeitraubenden Beratungen kaum gemäß alter Seemannschaft durchgeführt werden. Aber auch dieses bekannte Managementproblem kann gelöst werden. Die Firma Sail Consulting and Board Management Assistance Inc. & Limited stellt hochbezahlte Schiffsführberater zur Verfügung, sodaß die Sicherheit an Bord in keiner Lage gegeben ist. Aber jede Zusammenkunft des Steering Committees wird professionell protokolliert und moderiert. Streitigkeiten innerhalb des Committees sind aufgrund der langen Sitzungsdauer und tatkräftigen Moderation des unkundigen Schiffsführberaters von vornherein ausgeschlossen. Irgendwann nach langer Zeit verliert jeder die Lust, seinen Standpunkt duchzusetzen. Dann genießt die gesamte Crew den Manöverschluck.

Damit ist die Quadratur des Kreises gelungen. Jeder darf mitbestimmen und keiner fühlt sich übergangen. Spätestens beim Sundowner wird Friedenspfeife geraucht. Wie sagt der moderne Lateiner: Mens sana in Campari Soda.

[Kleine Anmerkung auf weanarisch]: I wü jo ned sog'n, daß die Protokolle ned wiakli a Steering Comedy woan. Owa in Schiffsführkunde kann ich vereinslos weitahöf'n.[/Kleine Anmerkung auf weanarisch]s'Meidlinga "L" miaßt Eich dazuadenk'n.

Und damit wären wir eigentlich beim Seglerischen.

1. Tag: Sukosan nach Vodice: Eher ereignisloses Segeln nach Vodice bei 5 Beaufort raumen Wind, abflauend. In Vodice hingegen Hi-Life mit "Saturday Night Fever Atmosphere". Aber vorher ist das Skipperkapperl-über-Bord-Manöver bravourös gemeistert worden. Dank der optimierten Schiffsführung. Perfekt demonstriert bei Leichtwind unter Segeln.

2. Tag Vodice - Split. Segeln bei Leichtwind und Flaute. Tolles Lokal mit noch tollerer blonden Kellnerin (absoluter Geheimtip!). Cool Laughing

3. Tag Split - Palmizana: Alles versegelt, was man sich nur vorstellen kann. Crew motiviert wie schon lange nicht, kein einzige Steering Committee Sitzung notwendig gewesen. Bootstaxi nach Hvar. Tolles Lokal genossen (auch ein echter Geheimtip). Danach die Weinverkostung (leider) wegen übervoller (doppeldeutig), fremder Crew vorzeitig abgebrochen. Rolling Eyes

4. Tag: Palmizana - Trogir. Mann-an-Bord-Manöver an Land erfolgreich abgeschlossen. Der vermißte 4. Mann ist endlich angekommen. Gleichzeitig eine wunderschöne Kroatin an Bord willkommen geheißen. Ist aber leider nicht mitgesegelt.

5. Tag: Trogir - Vis. Sailing at its best. Wehe, wer glaubt, uns davonsegeln zu können. Vae victis an die Norweger. Hat diese in Vis ein Stamperl gekostet. Superlokal kennengelernt (wieder ein absoluter Geheimtip). Kroatien spielt gegen Rußland Fußball. Wir haben mitgefiebert.

6. Tag: Vis - Bucht Kakan: Optimale Segelführung bis in die Bucht. Elan 434 Impression in 30 Minuten total - und auch komplett - versegelt. Besser geht's nicht.

7. Tag: Treffen auf Murter Mole Nord mit dem ungekrönten Seekönig von Biograd (Le mer c'est moi) am Vormittag. Danach Kreuzen von Murter bis Sukosan. Anschließend Captain's Dinner. Nicht teuer, aber ausgezeichnet; seltsamerweise zum Trotz aller Kroatienkritiker. Zwecks Mangel an Unbekanntheit 5 Tische reserviert und unterhalten. Und das bei einer nur 4-Mann-Crew.

Und das ganze mit nur 5 Stunden Motor.

Eines haben wir auch noch erfunden: DEN patentierten Schiffgurt.

Das war der 3. Törn, der 4. folgt sogleich.

Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel,
Michael (AKA baronisierter Tipfehlerfabrikant) Sailor

P.S.: Nicht ganz ernst nehmen.

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Segeleuphorie statt Midlife-Crisis.


Zuletzt bearbeitet von fetznfliaga am 10.07.2007 22:18, insgesamt einmal bearbeitet
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martin
Skipper


Anmeldungsdatum: 05.11.2005
Beiträge: 392
Wohnort: Europa

BeitragVerfasst am: 10.07.2007 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Schild LoooL Wenn es mal maritimes Kabarett geben sollte - du wärst der richtige Kanditat Super

LG

Martin

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www.Charter-Forum.com - DAS Forum für Törnberichte und Chartererfahrungen mit den erlesensten Postern! Super
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fetznfliaga
Skipper


Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 260
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 10.07.2007 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

martin hat Folgendes geschrieben:
Wenn es mal maritimes Kabarett geben sollte - du wärst der richtige Kanditat.

War ja beim Barawitzka auf 5 Einführungssegellesestunden. Schild *g*

Aber im Ernst: Ich warte noch auf die Absätze meiner Segelkameraden. Mr. Green

1) Duo cento ragazze italiane
2) Bobby Brown is back again (und singt wieda)
3) Unser Motto: "...wieda haß, schnö und g'fährlich wead'n ... gemmas wieda au..." (Versegeln bei Flaute)

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Gotthard
Matrose


Anmeldungsdatum: 26.03.2008
Beiträge: 28
Wohnort: Österreich

BeitragVerfasst am: 30.03.2008 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Michael!

Deine Schreibe hat was! Bin schon gespannt auf deine Rede am Mittwoch.

Ich hatte schon den (nur ganz) leisen verdacht, du seiest Hans Dampf in allen Foren – nun werde ich, dich lesend im Charter-Forum, eines Besseren belehrt. Hier bist du daheim mit literarischen Bekenntnissen, hier hast du dein Forum für das, was dich bewegt.

Es ist mir nicht unwichtig, von allfälligen Untiefen, Unschiffen, Unwirten und Unwettern Kenntnis zu bekommen. Aber die ganze Technik un das Setting – ich habe es gerne, wenn das zur selbstverständlichen Nebensache wird. Dann ist Platz für’s wirkliche Leben.

Dieses sprüht aus deinen Berichten. Ein Konzentrat von Bonmots, Infragestellung gesellschaftlicher Vereinbarungen! Ein Schuss Sarkasmus dazu und das alles fröhlich-heiter serviert.

Hast du eigentlich schon mal erwogen, deinen Erwerb auf die Grundlage eines selbständigen Unternehmers zu stellen? Oder hält dich das Team noch aus mit dir, der du auch selber denkst, der die Göttlichkeit des CinCMan in Zweifel zieht und moderne Führungspraktiken verarschst?

Schönen Tag noch!

Volkmar
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fetznfliaga
Skipper


Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 260
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 30.03.2008 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Gotthard hat Folgendes geschrieben:
Deine Schreibe hat was! Bin schon gespannt auf deine Rede am Mittwoch.


Ich bin nicht der Vortragende. Wink Cool Und bin diesmal als Theoretiker an praktischer Erkenntnis interessiert.

Gotthard hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte schon den (nur ganz) leisen verdacht, du seiest Hans Dampf in allen Foren – nun werde ich, dich lesend im Charter-Forum, eines Besseren belehrt. Hier bist du daheim mit literarischen Bekenntnissen, hier hast du dein Forum für das, was dich bewegt.


Na so kraß war es ja hoffentlich noch nicht. Aber bei fortwährend absichtlicher und definitiv wissentlich unterlassener Mißachtung der Großschreibung kann ich manchmal rabiat werden bzw. ignoriere die Beiträge. SMS-Stil liegt mir nicht ganz so. Tipfehler und andere toleriere ich leichter, mache ich ja selbst genug.

Bei Zensur und gelöschten Beiträgen steige ich aber manchmal auf die Barrikaden. Meinungsfreiheit halte ich persönlich für wichtig.

Gotthard hat Folgendes geschrieben:
Es ist mir nicht unwichtig, von allfälligen Untiefen, Unschiffen, Unwirten und Unwettern Kenntnis zu bekommen. Aber die ganze Technik un das Setting – ich habe es gerne, wenn das zur selbstverständlichen Nebensache wird. Dann ist Platz für’s wirkliche Leben.


Sehe ich ganz genauso, da bist du ein Seelenverwandter. Man muß auch die Diskussionen wieder geben und diese festhalten. An Bord haben wir Berge von Tränen gelacht und machmal auch ernsthafte Diskussionen gehabt. Auch das macht einen Törn aus.

Die Eindrücke bei einem Sonnenuntergang und welche Kleinigkeiten man davon besonders im Gedächtnis behält, wie die Crew diese Erfahrung aufnimmt, alles das sind ebenfalls interessante Törnerlebnisse.

Eben deswegen schätze ich Deine Beiträge. In diesen ist doch einiges mehr vom "gewöhnlichen" Segelalltag enthalten. Nicht viele können das in Worte umsetzen. Und mit diesen Worten die Stimmung an Bord beschreiben und den Leser in den Bann ziehen, ja mitleben lassen.

Und manchmal ist es auch interessant zu lesen, was zwischen den Zeilen steht oder gemeint ist.

Gotthard hat Folgendes geschrieben:
Dieses sprüht aus deinen Berichten. Ein Konzentrat von Bonmots, Infragestellung gesellschaftlicher Vereinbarungen! Ein Schuss Sarkasmus dazu und das alles fröhlich-heiter serviert.

Hast du eigentlich schon mal erwogen, deinen Erwerb auf die Grundlage eines selbständigen Unternehmers zu stellen? Oder hält dich das Team noch aus mit dir, der du auch selber denkst, der die Göttlichkeit des CinCMan in Zweifel zieht und moderne Führungspraktiken verarschst?


Ich bin selbständig, aber leider nur ein kleiner Unternehmer. Aber ich könnte Dir viel erzählen...

Aber wieder verkehrt herum zum Thema. So sehr überschätzt sich meine Crew noch nicht, daß sie schon den Gedanken der Meuterei ausspricht. Mr. Green Laughing

Liebe Grüße,
Michael

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Gotthard
Matrose


Anmeldungsdatum: 26.03.2008
Beiträge: 28
Wohnort: Österreich

BeitragVerfasst am: 30.03.2008 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

fetznfliaga hat Folgendes geschrieben:
So sehr überschätzt sich meine Crew noch nicht, daß sie schon den Gedanken der Meuterei ausspricht. Mr. Green Laughing


Das Thema Meuterei scheint dir nicht ganz gleichgültig zu sein? Rolling Eyes
schmatz
fluster
Volkmar
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fetznfliaga
Skipper


Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 260
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 31.03.2008 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ciao Volkamr!

Lese gerade eine "Tatsachenrekonstruierung" der Meuterie auf der Bounty. fluster

Es ist schon interessant, wie unterschiedlich Film und Tatsache sind. Rolling Eyes
Die nachfolgende Propaganda zur Vernichtung des Rufs von Captain Bligh ist interessant. Er ist bis zum Vizeadmiral befördert worden, trotzdem blieb immer ein Makel an ihm hängen. Vor allem nach seinem Tod ist seine Geschichte komplett "umgefärbt" worden (treffender kann man dieses Modewörtchen nicht verwenden).

Liebe Grüße,
Michael

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volk(er)
Steuermann


Anmeldungsdatum: 05.04.2006
Beiträge: 78
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 04.04.2008 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die nachfolgende Propaganda zur Vernichtung des Rufs von Captain Bligh ist interessant. Er ist bis zum Vizeadmiral befördert worden, trotzdem blieb immer ein Makel an ihm hängen. Vor allem nach seinem Tod ist seine Geschichte komplett "umgefärbt" worden (treffender kann man dieses Modewörtchen nicht verwenden).




Zitat:
Das Thema Meuterei scheint dir nicht ganz gleichgültig zu sein?


Holzauge sei wachsam. Insel
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frixos
Kapitän


Anmeldungsdatum: 26.02.2006
Beiträge: 723

BeitragVerfasst am: 06.04.2008 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

volk(er) hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Die nachfolgende Propaganda zur Vernichtung des Rufs von Captain Bligh ist interessant. Er ist bis zum Vizeadmiral befördert worden, trotzdem blieb immer ein Makel an ihm hängen. Vor allem nach seinem Tod ist seine Geschichte komplett "umgefärbt" worden (treffender kann man dieses Modewörtchen nicht verwenden).


Zitat:
Das Thema Meuterei scheint dir nicht ganz gleichgültig zu sein?

Holzauge sei wachsam. Insel


Zu diesen Thema habe ich einiges beizutragen daher stelle ich es in eigene Treads


Zuletzt bearbeitet von frixos am 11.04.2008 19:09, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Gotthard
Matrose


Anmeldungsdatum: 26.03.2008
Beiträge: 28
Wohnort: Österreich

BeitragVerfasst am: 06.04.2008 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Also, das Thema Meuterei gibt allerhand her. Das berührt viele von uns. Auch mich bewegt es.

Da würde ich gerne mal mit einem Psychologen darüber reden. Mir kommt vor, dass da in uns, innerhalb unserer verschiedenen Wesensbestandteile ein ständiges Ringen gibt, ähnlich der Situation an Bord: Jemand hat das Sagen (Verstand?), andere führen aus, haben aber andere Einsichten, außerdem müssen sie leiden und zurückstehen (Gefühle, sinnliche Bedürfnisse, der physische Körper). Und dann schlummert da ständig die Auflehnung! Und die Verletzungen, die wir unserer Seele mit dem eigenen Verstand immer wieder mal zufügen. gegen Wand

Diese Verletzungen schmerzen und sie kommen hoch Help und wir werden spürbar an sie erinnert, wenn wir hören, da haben sich welche getraut zu meutern, in der Außenwelt. Ganz gerne schenken wir den Meuterern unsere Sympathie - wer möchte nicht selber gerne meutern gegen Zustände in der eigenen Persönlichkeit, oder zumindest gegen solche in der Außenwelt (häufig eine Projektion des eigenen Inneren, bloß nach außen tut man sich leichter Wink).

Wehe, wer aufhört, dem Meutern Bedeutung abzusprechen! Wirklich, ein wichtiges Thema. Und immer auch ein wenig Übungsfeld am Boot, meint

Volkmar
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