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Ein Männertörn mit Pannen



 
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scr69
Marinero


Anmeldungsdatum: 31.01.2006
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 11.05.2006 18:05    Titel: Ein Männertörn mit Pannen Antworten mit Zitat

Kroatien 2006
Ein Männertörn mit Pannen


Am Samstag dem 29.April 2006 fuhren 5 Männer, Alex, Christian, Harry, Helmut und Sascha um 4 Uhr früh bei strömenden Regen mit 2 Autos von Wien Simmering Richtung Punat. Ursprünglich wollten wir in Gralla Frühstücken, aber da Harry vor der Ausfahrt nicht rechtzeitig bremsen konnte (den überhoi ma no) fuhren wir in Leibnitz von der Autobahn ab und nahmen die nächste Tankstelle zum Tanken und Frühstücken.
Nach einem kurzen Zwischenstop im Duty Free Shop (Karl Heinz muss wirklich nicht sooo viel verdienen) ging die Reise weiter. Nach mehreren Pinkelpausen kamen wir um ca. 11.30 in Punat auf der Insel Krk an. Kurz vor der Kroatischen Küste hat es dann auch endlich aufgehört zu Regnen. Die Marina war gleich gefunden, unser Schiff, eine Bavaria 42 schon fertig und nach nach einer unkomplizierten Schiffsübergabe bezogen wir die Riesling.

Für Alex und Sascha war es der erste Segeltörn und sie begutachteten alles genau.
Nach dem Verstauen der Lebensmittel und der Taschen legten wir gegen 15 Uhr ab.
Nachdem wir die Ausfahrt der Puntarska Draga sicher hinter uns hatten, fuhren wir die Küste entlang Richtung Norden. Unser Tagesziel war Malinska. Kaum hatten wir Rasmus und Neptun begrüßt, kam tatsächlich etwas Wind auf und wir kreuzten unserem Ziel entgegen.



Ungefähr auf der Höhe von Glavotok schlief der Wind aber wieder ein und so fuhren wir das letzte Stück unter Motor nach Malinska. Im Stadthafen legten wir mit 2 Heckleinen und einer Mooring am Schwimmsteg an. Strom war schnell angeschlossen und nach einem kühlen Bier waren wir alle Hungrig. Gleich gegenüber an der Promenade hatten einige Restaurants schon offen und wir entschieden uns für das Jadran. Wir speisten dort vorzüglich und die Bedienung war mehr als Aufmerksam. Es gab Tomatensuppe, Muscheln, Meeresfrüchterisotto, Fleisch, Scampis, Fisch und guten Wein in rot und weiß. Alles in allem bezahlten wir für 4 Vorspeisen und 5 Hauptspeisen 1276 Kuna. Sollte jemand in diese Ecke von Krk kommen, kann ich dieses Lokal nur empfehlen.
Mit schweren Beinen begaben wir uns wieder auf unser Schiff und nach einem Gutenachttrunk endete dieser lange Tag gegen 23 Uhr.

Am nächsten morgen standen wir gegen 8 Uhr auf und gingen für das Frühstück einkaufen.
Währen uns der Kaffee so richtig munter machte kam der Hafenkapitän und wir bezahlten 156 Kuna für den Liegeplatz. Es gab zwar kein WC,
Strom und Wasser sind aber am Steg vorhanden.
Das einzige, was mir in Malinska nicht gefiel, war ein Scherzbold der uns in der Nacht vom Landstrom trennte. Aber so lustige Typen gibt es wahrscheinlich überall.
Gegen 10.45 Uhr legten wir mit dem Ziel Cres oder Valun auf der Insel Cres ab. Kurz darauf setzten wir das Groß und die Genua und fuhren Richtung Nordspitze von Cres. Der Wind legte stetig zu und so ging es ans Reffen. Beim Reffen des Großsegels passierte dann das erste Malheur. Wir stellten die Bremse für das Groß am Mast auf Raget und begannen über die Umlenkleinen vom Cockpit aus mit dem Reffen. Scheinbar kamen irgendwann zu viele Kräfte auf die Leine und so sprang sie aus der Führung. Sascha begab sich dann zum Mast und von dort aus refften wir das Groß und danach die Genua. Da der Wind immer mehr zunahm und Alex, unser Teambaby zwar keine Angst, aber Unbehagen fühlte, bargen wir die Segel komplett. Wir beschlossen unser Tagesziel zu ändern und den Stützpunkt in Punat anzulaufen, da an Bord kein geeignetes Werkzeug war, um die losgekommene Leine wieder einzufädeln (Stichwort Toax). Wir fuhren also bei ca. 25 Knoten Wind und 1m Welle aus NO Richtung SO. Bald darauf wurde Helmut Seekrank und wir machten in Uvala Sveti Juraj eine Pause. Wir ankerten auf 7m Wassertiefe und bald beruhigte sich der aufgewühlte Magen von Helmut. In der Bucht hatten wir ruhiges Wasser und die Bora blies auch nicht so stark.
Ein zufällig in der Bucht liegendes Motorboot gab uns Auskunft, dass in Punat zwar auch die Bora blies, man aber problemlos anlegen könne.
Wir machten uns also auf den Weg um das letzte Stück hinter uns zu bringen.
Ungefähr eine Stunde später liefen wir in die Puntarska Draga ein. Die Ansteuerung gelang ohne Probleme. In der Marina stand zwar kein Schwell und keine Welle, wir hatten aber Seitenwind mit 20 Knoten aus 90°. Beim vierten Versuch lagen wir dann endlich fest vertäut auf unserem Liegeplatz. Leider verbog sich dabei eine Relingsstütze.
Nachdem wir Ordnung am Schiff gemacht hatten, gingen wir in das oberhalb der Marina liegende Hotel zum Abendessen. Dort trafen wir Wolfgang, den Skipper meines letztjährigen Skippertrainings. Das Essen war gut, die Bedienung aber nicht sehr Aufmerksam. Die Rechnung machte 620 Kuna aus, es gab aber diesmal ausschließlich Fleischspeisen.
Gegen 21 Uhr gingen wir wieder an Bord. Sascha hatte starke Halsschmerzen und legte sich bald in seine Koje. Wir vier anderen vertrieben uns den Abend mit Bauernschnapsen.
Alex und Harry hatten gegen Christian und Helmut (den Familienclan) keine Chance und durften dafür am nächsten Tag nach dem Frühstück den Abwasch machen.
Nachtruhe war um 24 Uhr.

Am Dienstagmorgen war die Stimmung bei Alex auf dem Tiefpunkt. Saschas Halsschmerzen wurden auch immer stärker und so kamen wir zur Auffassung, es wäre für beide besser abzureisen. Mir als Skipper wäre es natürlich lieber gewesen sie wären geblieben, aber wenn sich jemand auf einem Schiff überhaupt nicht wohlfühlt muss man das respektieren. Und wenn jemand plötzlich erkrankt erübrigt sich sowieso jede Diskussion.
In Wien angekommen hatte Sascha schon über 39° Fieber.



Um 11.15 Uhr legten wir nunmehr zu dritt ab und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Tagesziel, der ehemaligen Gefängnisinsel Goli.
Heute war zum ersten mal richtiger Sonnenschein, aber leider kein Wind.
So durfte Ferdl, unser Autopilot, seine Arbeit verrichten und wir genossen die wärmende Sonne. Nach 3 Stunden, wir hatten es ja nicht eilig, wollten wir zuerst im südlicheren der beiden Häfen festmachen. Dort war aber kaum Platz uns so legten wir längsseits innerhalb des Wellenbrechers auf 5m Wassertiefe in Melna an.



Außer uns waren noch 2 andere Segelboote vor Ort. Wir spazierten durch die verfallene Gefängnisanlage und kamen zum südlicher liegenden Hafen. Dort hatte eine Konoba den ersten Tag geöffnet. Die Bedienung war sehr freundlich und für eine kleine Jause mit frittierten Fischen, Prsut, Käse von der Insel Pag 3 Bier und ein Viertel Rotwein bezahlten wir 140 Kuna.



Zurück beim Schiff vertrieben wir uns die Zeit mit Skipper in den Mast winschen und fotografieren des Sonnenuntergangs. Nachdem die Jause ziemlich üppig war fiel das Abendessen aus. Wir besprachen noch das nächste Tagesziel und gegen 23 Uhr gingen wir schlafen. Ein zweites Boot verbrachte die Nacht auch auf Goli.

Nach einer ruhigen Nacht und einem guten Frühstück verließen wir gegen 9.30 Uhr Goli.
Unser heutiges Ziel war Supetarska Draga auf Rab. Kurz nach dem ablegen hatten wir leichten Wind und fuhren unter Segel Richtung NW.



Nach einer Stunde und sensationellen 1,8 sm schlief der Wind ganz ein. Wir bargen die Segel und fuhren unter Motor weiter.
Ungefähr eine halbe Seemeile nordöstlich von Rt. Sorinj sahen wir dann 2 Delphine.
Wir stellten den Motor ab und beobachteten 30 bis 40 min. die eleganten Bewegungen.
Anschließend fuhren wir wiederum unter Motor weiter. Jeder fuhr ein paar Boje über Bord Manöver. Später kam dann wieder Wind auf und wir setzten die Segel.



Wir machten ein paar Schläge und segelten dann in die Supetarska Draga.
Unserem Plan, beim Stiegenwirt festzumachen, verwarfen wir, nachdem mir wahrscheinlich auch aus Unkenntnis der genauen Ansteuerung ein Anlegen nicht möglich war. Zeitweise war die Wassertiefe nur mehr 2,1 m bei 1.95 m Tiefgang.
So legten wir in der Marina Supetarska Draga mit 2 Heckleinen und Mooring an.
Wir wollten das Anlegemanöver ohne jede Hilfe durchführen, der Marinero wollte uns aber unbedingt seine Mooringleine geben. Wir nahmen sie natürlich an, mussten aber aufpassen, sie nicht in den Propeller zu bekommen. Für den Liegeplatz bezahlten wir 298 Kuna
Zum Abendessen war die Auswahl nicht sehr groß. Wir konnten auswählen zwischen Marina Restaurant oder Marina Restaurant oder Marina Restaurant
Es gab Tomatensuppe, Käse und Prsut als Vorspeise. Als Hauptspeise gab es Schweinsfilet, Spaghetti mit Knoblauch und Öl und Muscheln Buzzara (noch nie soooo gute gegessen). Das essen war sehr gut und reichlich.
Wenn Harry einmal seine Muscheln nicht aufißt (Christian hüf ma!! ), heißt das was.
Der Wein war auch vorzüglich. Alles in allem bezahlten wir 417 Kuna.
Zurück an Bord gingen wir bald schlafen, da wir am nächsten morgen zeitig auslaufen wollten. Es kamen nämlich noch 5 Freunde und Kollegen, die für eine halbe Woche eine Bavaria 44 gechartert hatten.

Am Mittwoch liefen wir wie vorgenommen um 7 Uhr aus. Wieder durfte Ferdl, der Autopilot seine Dienste erledigen, während wir an Deck frühstückten. Da kaum Wind war motorten wir die ganze Strecke um wie vereinbart spätestens um 10 Uhr in Punat zu sein.
Unsere Freunde erwarteten uns schon und halfen beim Anlegen.
Nach einer kleinen Jause und einem Begrüßungsbier übernahmen Rainer, Robert, Andi, Rudi und Wolfgang ihr Schiff, die Semper Fi. Nach einer kurzen Besprechung über unser Tagesziel legten wir um 12.30 Uhr ab.
Mittlerweile war der Wind gekommen und nach passieren des Fahrwassers von Punat setzten wir Segel.



Wir segelten Richtung NW.



Unseren Freunden wollten wir das gute Lokal in Malinska zeigen.
Ungefähr auf Höhe des Fährhafens Valbiska hatten wir plötzlich umlaufende Winde bis kurz darauf Flaute war. Also starteten wir die Motoren und ließen uns vom Flautenschieber Richtung Norden bringen. Auf Höhe von Glavotok wollte die Crew der Semper Fi wissen, ob die Wassertemperatur wie auf ihrem Thermometer angezeigt wirklich 46°C beträgt.
Nachdem sie kurzfristig zu Mädchen wurden wollten wir noch einen kurzen Stopp in Glavotok machen.


Aus dem kurzen Stopp wurde eine ganze Nacht.
Wir legten längsseits im Packerl auf 3m Wassertiefe an. Der Nachmittag verging mit baden und blödeln.
Helmut (Die ham an spitzen Rotwein) und Wolfgang hatten in der Zwischenzeit ein Lokal ausgemacht, das ungefähr hundert Meter vom Hafen entfernt liegt. Vom Liegeplatz aus konnte man es aber nicht sehen.
Dort gingen wir gegen halb acht zum Abendessen.


Es gab Muscheln, Scampis, Kalamari, Fisch, Steak, Filets und Pleskavica. Dazu reichlich Bier und Weinund einen schönen Sonnenuntergang.



Die Kosten betrugen ca. 160.- Euro
Der Abend klang mit einer Fotoshow der ersten paar Tage gegen Mitternacht gemütlich aus.

Für Donnerstag war Bora angesagt. Wir wollten in die Stadt Rab auf der gleichnamigen Insel.
Am morgen war aber Flaute und so fuhren wir wieder einmal unter Motor. Diesmal gegen Süden. Wir entschlossen uns, die Insel Plavnik Backbord liegen zu lassen. Im Lee der Insel kam dann Wind auf. Die Crew der Riesling zögerte noch mit dem Segelsetzten, während die Semper Fi Vollzeug aufzog. Aber so schnell die Segel auch in ihrer vollen Größe vom Wind gefüllt wurden, so schnell mussten sie auch wieder gerefft werden. Der Wind nahm rasch zu.



Wir drei auf der Riesling wollten aufgrund der reduzierten Crewstärke noch abwarten, was sich entwickelt, wenn wir ganz aus dem Windschatten von Plavnik herauskommen.



Und gut war´s. Die Semper Fi musste immer weiter Reffen bis nur mehr ganz wenig Segelfläche vorhanden war. Die Bora blies in ihrer ganzen Stärke. Ich entschloss mich unter Motor weiter zu fahren, während die Semper Fi noch segelte. Mittlerweile waren es über 30 Knoten Wind, in Böen bis knapp zu 40. Die Wellenhöhe betrug zeitweise bis zu 2m.
Nachdem auch die Semper Fi alle Segel geborgen hatte und unter Motor lief, beschlossen sie Punat auf direktem Weg anzulaufen.Da es aber für uns mittlerweile näher zur Insel Rab war trennten sich unsere Wege und wir hielten Kurs auf die Supetarska Draga.
Gegen 11.45 Uhr fiel dann die Drehzahl des Motors zeitweise ab. Nachdem die Tankuhr immer noch voll anzeigte, dachten wir an einen Defekt der Anzeige. Um 12 Uhr war es dann so weit. Ohne jegliche Vorwarnung fiel die Maschine aus. Wir trugen mittlerweile alle Schwimmwesten und Lifebelts. Nach einem kurzen Schock überlegten wir, was wir nun tun könnten. Uns schien es Sinnvoll, ein Stück der Genua zu setzen und vor dem Wind in die Leeseite der Insel Rab abzulaufen. Wir warteten noch ein paar Minuten, da keine Gefahr bestand in nächster Zeit vor Legerwall zu geraten. Nach ca. 15 Minuten sprang der Motor tatsächlich wieder an. Mit reduzierter Drehzahl nahmen wir wieder Kurs zur Supetarska Draga.
Wir besprachen noch ein eventuell notwendiges Ankermanöver vor der Marina und hofften, dass die Maschine durchhält.
In der Nähe der Insel Rab wurde das Wasser dann ruhiger. Wir fuhren ohne weitere Probleme in die Bucht ein und legten wieder in der Marina an.
Gleich darauf telefonierten wir mit dem Stützpunkt in Punat. Dort konnte sich niemand einen Reim darauf machen, was mit unserem Motor los sei. Wir bekamen aber telefonisch eine Wetter- und Windvorhersage für den Abend und den nächsten Tag. Auch gaben sie uns Tipps, wie wir die berüchtigte Boradüse zwischen Krk und Prvic am besten passieren sollten.
Aufgrund der Vorhersage war es besser, noch am selben Tag nach Punat zurückzukehren.
Wir legten uns noch ein bisschen in die Kojen, aßen dann noch eine Kleinigkeit und bereiteten uns für die Rückfahrt vor. Wir setzten Kurse und Distanzen ab, schrieben alles auf einen Zettel, verpackten diesen in einer Klarsichtfolie und klebten das ganze zum Steuerrad.
Wir nahmen Getränke an Deck, brachten eine Sorgleine aus, stiegen wieder ins Ölzeug und legten los.
Der Wind hatte etwas nachgelassen und die Wellen waren auch nicht mehr ganz so hoch.
Wir kamen von unserem Plan ab, zuerst Richtung NO zu fahren und dann entlang er Küste, also nahmen wir direkten Kurs auf Krk. Kurz kam es mir in den Sinn, Segel zu setzten. An den gespannten Gesichtern meiner Crew konnte ich aber erkennen, dass sie so rasch wie möglich nach Punat wollten.
Ungefähr 3 Seemeilen vor Punat fiel die Drehzahl wieder ab, obwohl wir nie mit mehr als 1500 U/min fuhren. Ich änderte kurz den Kurs um die Wellen mehr von achtern zu bekommen. Als sich daran nichts änderte gingen wir wieder auf den alten Kurs. Ich rief wieder am Stützpunkt an, um notfalls in die Marina geschleppt zu werden. Die Einfahrt in die Puntarska Draga schien mir zu diesem Zeitpunkt ohne Motor als nicht durchführbar.
Schlussendlich hielt die Maschine durch und wir legten gegen 19.30 Uhr ohne Probleme in der Marina an.
Nach einem kurzen Abendessen und einem Gutenachtdrink legten wir uns bald nieder.

Am Freitag war erstmal ausschlafen angesagt. Gegen 10 Uhr kam dann der Stützpunktleiter mit einem Mechaniker. Zuerst schien es so, als ob es den berühmten Vorführeffekt gibt.
Nach einigen Minuten fiel aber tatsächlich die Drehzahl wieder von alleine ab, bis der Motor ganz abstarb. Nach längerem suchen kamen sie dann auch dahinter, was das Problem war.
Die Dieselleitung war beim seitlichen Motordeckel in der Backbordkabine abgequetscht.
Dadurch bekam der Motor zu wenig Diesel bis er abstarb.
So wollte ich natürlich nicht auslaufen. Unser Freunde auf der Semper Fi nahmen uns aber gerne mit und so packten wir Ölzeug und Fotoapparat und wechselten das Schiff.
Wir liefen bald aus und setzten ob des guten Windes, ca. 15 Knoten, die Segel.
Nach einiger Zeit wurde der Wind etwas stärker und wir gingen ans Reffen.


Harry bediente die Genuareffleine welche sich dabei irgendwie um die Refftrommel vertörnte. Wir fädelten die Reffleine also bis zum Vorschiff aus um sie wieder Klar zu bekommen. Dies gelang ohne weitere Probleme.
Nachdem wir noch einige Zeit gut segeln konnten, wollten wir vor der Stadt Krk die Segel bergen. Beim Großsegel war alles kein Problem.
Bei der Genua aber brach in der Refftrommel ein Stück ab, sodass Harry die Leine in der Hand hielt, diese aber natürlich keine Wirkung mehr zeigte.
Wir liefen unter Motor vor dem Wind ab, um Druck aus dem Segel zu nehmen. Langsam gelang es Robert, Andi und Wolfgang die Genua händisch wegzurollen.


Danach fuhren wir nach Krk tanken.
Die Lage der Tankstelle in der letzten Ecke ist nicht sehr gut gewählt. Nachdem direkt davor auch noch ein großes Schiff lag, war alles sehr eng.
Beim tanken dann die nächste Überraschung. Mit nur 8 Motorstunden musste Rainer auf der Semper Fi 70 Liter Diesel tanken.
Da hat wohl vor ihm jemand vergessen zu tanken. Glücklicherweise war der Stützpunktleiter sehr kulant und verständnisvoll und retournierte die halbe Rechnung.
Nur mit dem Großsegel kreuzten wir dann wieder Richtung Punat, wo wir wenig später auch wieder anlegten.
Nach der Schiffsübergabe, der Motor der Riesling lief nun auch wieder einwandfrei, machten wir uns auf den Weg zum Essen.
Durch Zufall entdeckten wir in einer Seitengasse gleich nach der Marina das Restaurant Kontrada.
Da die Speisekarte noch nicht fertig geschrieben war, bestellten wir auf Empfehlung der Chefin 3 mal Fischplatte für 2 Personen und 1 mal Fleischplatte für 2 Personen. Dazu Salat.
Was soll ich euch sagen?



Scampi, Kalamari, Goldbrasse, und Seehecht. Auch die Fleischplatte war gut belegt.
Nachdem die Mägen gefüllt waren verlangten wir nach Medizin. Wir bekamen Slibowitz und Traubenschnaps in der Karaffe serviert. Jeder konnte von beiden trinken und es war immer noch was übrig. Dazu wurde Mohn- und Nuss-Strudel serviert.
Als es an zahlen ging, scherzten wir über den Preis. Ohne Speisekarte kann man uns ja verrechnen was man will.
Und nun haltet euch an:
Umgerechnet nur 118.- Euro hat die Rechnung ausgemacht. Ja, die Getränke waren da auch dabei.
Ein gelungener Abschluss für eine aufregende Woche.
Zurück an Bord saßen wir noch einige Zeit beisammen und ließen die letzten Tage noch einmal Revue passieren.

Am Samstag fuhren wir nach dem Frühstück wieder Heim.
Für nächstes Jahr haben wir uns vorgenommen, dass ganze zu wiederholen.
Ein besonderes Dankeschön an Helmut, meinen Vater und an Harry, die diese lehrreiche Woche mit mir verbracht haben und immer eine große Unterstützung waren.

Fazit:
Die Firma Ecker kann ich weiterempfehlen. Das Personal war sehr kompetent und bemüht.
Kleine Schäden wurden sofort behoben und man war auch kulant.
Die Adria ist ende April, Anfang Mai noch frisch, da segle ich doch lieber im Juni oder September.
Wenn die Bora bläst ist ganz schön was los.
Eine Bavaria 42 ist für 3 Personen zu groß.
Wir haben eigentlich überall gut gegessen und wurden freundlich bedient.
Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo geneppt zu werden.
Besonders erwähnen möchte ich noch einmal das Restaurant Jadran in Malinska und das Restaurant Kontrada in Punat.


Liebe Grüße


Christian
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volk(er)
Steuermann


Anmeldungsdatum: 05.04.2006
Beiträge: 78
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 11.05.2006 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Adria ist ende April, Anfang Mai noch frisch, da segle ich doch lieber im Juni oder September.
Wenn die Bora bläst ist ganz schön was los.
Eine Bavaria 42 ist für 3 Personen zu groß.
Wir haben eigentlich überall gut gegessen und wurden freundlich bedient.
Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo geneppt zu werden.

Servus scr69!

Weckt schöne Erinnerungen - dein Bericht. Macht richtig Lust auf MEER!!!

Die Adria ist ende April, Anfang Mai noch frisch-stimmt aber das ist wohl die Ungeduld der Jugend. Very Happy

Wenn die Bora bläst ist ganz schön was los. Wem sagst du das! Very Happy

Eine Bavaria 42 ist für 3 Personen zu groß. Die Schiffslänge ist proportional zum Alter der Mannschaft. Sailor

Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo geneppt zu werden.- ist wohl leider nur auf die VOR saison zurückzuführen.

Grüße (noch) aus Wien
volk(er)
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frixos
Kapitän


Anmeldungsdatum: 26.02.2006
Beiträge: 723

BeitragVerfasst am: 11.05.2006 22:38    Titel: KROATIEN Antworten mit Zitat

Super Bericht, ganz nach meinem Geschmack "segeln nach den Speisekarten". Bin überrascht von den Preisen die mir, nachdem was ihr verdrückt habt durchaus akzeptabel erscheinen.
Grüße
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Frixos
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martin
Skipper


Anmeldungsdatum: 05.11.2005
Beiträge: 392
Wohnort: Europa

BeitragVerfasst am: 12.05.2006 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Super Super Bericht Christian! So soll es doch sein. Einerseits wirkliche Herausforderungen und anderseits mit gutem Essen verwöhnt werden. Wahrscheinlich sind die Preise und die Gastlichkeit, lange bevor die richtige Saison beginnt, scheinbar noch in Ordnung.

LG Martin

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