martin Skipper
Anmeldungsdatum: 05.11.2005 Beiträge: 392 Wohnort: Europa
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Verfasst am: 25.08.2010 21:52 Titel: Logbuch - Törnbericht Kroatien 2010 - Beneteau Swift Trawler |
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Logbuch - Törnbericht - Kroatien 2010
---------------- 17.07.2010 bis 31.07.2010 -----------------
Heuer betrauten wir wieder PSY Yachting mit der Suche nach einem möglichst neuen Swift Trawler 42 von Beneteau. In gewohnter flotten und professionellen Abwicklung checkte uns Peter Sochor einen fast ganz neuen Beneteau Siwft Trawler 42 (BJ 2009) mit der nicht ganz unauffälligen Farbe „ROT“. Der Last Minute Preis war sehr OK und wir können seit Jahren PSY Yachting wärmstens weiter empfehlen.
Ein ebenso gutes Zeugnis können wir der Charterbasis Nava ausstellen. Das Boot war erstklassig gereinigt, keine Haare, keine verstopften Filter. Die Ausrüstung für ein Charterboot wirklich überkomplett und es ließ keine Wünsche offen.
Beneteau Swift Trawler 42 – Tami
Länge: 13,60 Meter
Breite: 4,17 Meter
Tiefgang: 1,05 Meter
Max.Höhe: 7,94 Meter
Treibstoff: 1500 Liter
Wasser: 640 Liter
Motoren: 2 x Volvo D4
Leistung: 2 x 300 PS
Geschwindigkeit – Reise: 18,5 kn
Geschwindigkeit max. ca. 26 kn
Baujahr: 2009
Ausgangshafen: Marina Split
Samstag, 17.Juli 2010
Standort Morgens: Marina Nava - Split
Standort Abends: Ankerbucht Necujam - Solta
Wetterbericht: Wolkenlos und sehr, sehr heiß!
Tagesbericht: Abfahrt 14:00 Freitag von Wien. Viel Verkehr, aber keine nennenswerten Staus. Nach 2 kurzen Stopps und ca. 8:15 Stunden Fahrzeit kamen wir gegen 22:30 in Split an. Unsere neue Navi brachte uns direkt in die Marina Split, wo wir auch schon unser Boot in Rot, Namens Tami sahen. Leider konnten wir nicht jetzt schon einchecken, somit begannen wir mit der Hotelsuche, die sich als schwierig herausstellte, da die paar Hotels in Split alle ausgebucht waren. Letztendlich fanden wir ein freies Zimmer im Hotel President und freuten uns über die Dusche, nachdem wir vom Tag durchgeschwitzt waren.
Um 10:30 kehrten wir in die Marina Nava zurück und hofften auf einen frühen und vor allem schnellen Check-in. Wir erledigten den „Paperwar“ und um 12:00 wurde uns die Yacht übergeben und wir erhielten eine 1 stündige Einschulung. Danach begannen wir unser Equipment einzuräumen und erledigten die Einkäufe. 119 Liter Wasser, Säfte und Bier ließen wir uns auf das Schiff liefern, die restlichen Einkäufe erledigten wir in mehreren Zügen. Heute war es sehr, sehr heiß, 36° bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit und keine Wolke am Himmel. Kurzum, wir waren Schweiß gebadet! Nach über 4 Stunden bunkern hieß es um 17:00 „LEINEN LOS“: Da wir schon etwas geschafft waren, steuerten wir auf die gegenüberliegende Insel Solta. In der Ankerbucht Necujam sahen wir tolle Schiffe, z.B. Pershing 80 usw. Wir ankerten, und sobald das Boot sicher war, kühlten wir uns im Meer ab, um während des Sonnenuntergangs weiter zu schwitzen.
Zum Boot: BJ 2009 kaum gebraucht, ist natürlich ganz toll. Einzig die Batterie, die gleich leer ist und die Toiletten, die noch dazu stinken (sauber sind sie), machen uns Sorgen. Wir sind gespannt
Besondere Vorkommnisse: Schiffsübergabe
Versunkenes Holzschiff in der Bucht.
Meilen des Tages: 9,58
Blick auf Split
Split
Versunkenes Holzschiff in der Necujam
Sonntag, 18.Juli 2010
Standort Morgens: Ankerbucht Necujam, Mittags Balcun (W-Solta)
Standort Abends: SV Klement - Tarsce
Wetterbericht: Sonnenschein, leichter Wind, Wolken über dem Festland. Lt. Wetterbericht sollte in der Nacht eine leichte Bora kommen - kam aber nicht.
Tagesbericht: Frühstück mit Cornflakes um 9:00 Uhr. Vor dem Start nochmals eine Abkühlung im Meer und los ging es. An der N - Seite von Solta schipperten wir entlang zu unserem Mittagsankerplatz an der Westspitze von Solta, an „Balcun“. Viele große Yachten jenseits der 100 Fuss Marke ankerten in der Nähe. Dort verbrachten wir unsere Mittagssiesta.
Um 16:00 telefonierten wir mit Robert, dem Stützpunktmanager, um mitzuteilen, dass die Hauptbatterie schwach ist und dauernd mittels Generator geladen werden muss. Auch das olfaktorische Toilettenproblem brachten wir zur Sprache. In beiden Fällen kamen mittelmäßig gute Ratschläge Danach setzten wir unseren Tagestörn Richtung HVAR fort. Da uns Robert vor einer herannahenden Bora warnte, suchten wir nach einer sicheren Bucht. Fündig wurden wir auf SV Klement, in der Bucht „Tarsce“. Hier erwartete uns tolle Wasserqualität und es war ein Genuss zu schwimmen.
Wir machten das Schiff klar (Badeleiter hinauf, Geschirr abwaschen und sichern etc.), damit wir, falls eine Bora kommt, schnell handeln können, wenn z.B. der Anker nicht hält.
Besondere Vorkommnisse: Main Batterie zu schwach, Geruchsbelästigung auf den Toiletten.
Meilen des Tages: 32.14
Montag, 19.Juli 2010
Standort Morgens: SV Klement - Tarsce
Standort Abends: Vis NW-Bucht von Vis
Wetterbericht: Sonnenschein, um die Mittagszeit starker Wind, 4 BF
Tagesbericht: Nach einem vorzüglichen Müsli - Frühstück mit Früchten und Joghurt, planten wir einen kurzen Stop auf Hvar ein, um frische Lebensmittel einzukaufen.
Wir legten in Tarsce ab und als wir unsere Ankerbucht verließen, sahen wir eine weitere Megayacht mit 4(!!) Decks in martialischem Grau. Den Trip nach Hvar säumte eine Unzahl von großen Yachten - Wirtschaftskrise? Wo?
In Hvar angekommen legte ich längsseits an der Mole an, Birgit sprang vom Boot und ging einkaufen. Leider vergaß ich, dass ich Hilfe beim Ablegen benötigte, da hinter mir das Fährschiff Jadrolinija, vor mir ein Ausflugsschiff stand, wo gerade ein zweites parallel dazu parkte und der Wind von der falschen Seite kam. Da war ich etwas zu voreilig und Birgit schon weg. Jetzt begann ich stark zu schwitzen, da ich nicht vom Fleck kam und Wind & Welle mich immer wieder gegen den Kai drückte. Nach mehreren Manövern und Dank eines starken Bugstrahlruders konnte ich aus der Lücke manövrieren. Diesmal mied ich das Abenteuer und Birgit kam per Beiboot auf die Tami. In der brütenden Mittagshitze übersetzten wir gen Vis und ankerten in der Bucht Stoncica. Da der Wind so stark war, die Bucht eng und wir nur 30 m Kette hatten, zogen wir 30 Minuten später weiter nach Vis Stadt. Im Westteil der Bucht fanden wir ein ruhiges Plätzchen, wo wir dann blieben.
Abends „seilten“ wir unser Beiboot mittels Kran ab und düsten mit 10 PS am Beiboot der Promenade bzw. der ganzen Bucht entlang. Gegen 21:00 kehrten wir zurück und sprangen nochmals ins Wasser - hier ist das Meer mit über 28 Grad besonders warm.
Besondere Vorkommnisse: keine
Meilen des Tages: 24,49
Wally Beiboot der Queen M
Queen M - mit Beiboot
Queen M - seit 2008 mit dem grauen martialischen Anstrich - vormals Queen K
2008 Refit bei Lürrssen mit Aufstockung auf 4 Decks
Dienstag, 20.Juli 2010
Standort Morgens: Vis, Mittags auf Budikovac
Standort Abends: Bisevo - Bisevska Luka
Wetterbericht: strahlende Sonne, leichter Wind
Abends sehr schwül, feucht, dennoch kühler
Tagesbericht: Nach einem kurzen Frühstück lichteten wir den Anker und fuhren ostwärts. Nach wenigen Meilen ankerten wir auf Budikovac. Mittagsruhe, baden und entspannen.
Budikovac
Nachmittags steuerten wir die kleine Insel Bisevo an, um die blaue Grotte zu besuchen. Da leider alle Ankerplätze belegt waren und eine steife Brise wehte, fuhren wir weiter auf die West-Seite. In der Bucht Bisevska Luka hielten wir und ankerten auf 12 Meter Tiefe (12 - 14 Meter). Wie im Bständig beschrieben, bekamen wir schon in den Nachmittagsstunden den Schwell zu spüren. Wir glauben, am Abend, wenn alles ruhiger wird, ist das halb so wild.
Nach ausgiebigem Baden „seilten“ wir um 20:00 Uhr unser Beiboot vom Dach ab. Zuvor befüllten wir alle Kammern des Gummibootes mit mehr Luft, und siehe da, es hat jetzt ein besseres Unterwasserschiff und generell mehr Festigkeit. Los ging es, Müll an Land bringen und in die Konoba Porat auf ein Thunfisch- und „Großfisch“-Steak. Die Rechnung war sehr moderat:
2 x Filet = 80 Kuna
1 x Wasser = 20 Kuna
1 x Brot = 5 Kuna
1 x Vino ½ lt. = 35 Kuna
Gesamt 140 entspricht 20 Euro
Thunfischsteak in der Konoba Porat in der Bisevska Luka
So gut der Fisch schmeckte, so sehr nervten uns die Gelsen. Es wurde immer schwüler und feuchter.
Leider behielten wir nicht Recht, der Schwell blieb und es wurde eine sehr unruhige Nacht mit mehreren Ankerwachen, da das Boot permanent anders schwojte.
Meilen des Tages: 23,06
Mittwoch, 21.Juli 2010
Standort Morgens: Bisevska Luka/8:30 Modra Spilja
Standort Abends: 15:30 U Batala/19:30 Gradina /Gubsea
Wetterbericht: Sonnenschein wie immer, wenig Wind, gegen Abend ein paar kleine Wolken
Abends schwül und voller Gelsen
Tagesbericht: Da die letzte Nacht sehr „bewegt“ war, sozusagen der Schwell unsere Nachtruhe raubte, verließen wir ganz eilig die Bisevka Luka. Wir umrundeten die Nordspitze und auf Grund der frühen Morgenzeit von 8:00 Uhr, bekamen wir einen tollen Ankerplatz in der Modra Spilja. Mit dem Beiboot fuhren wir in die nahe gelegene „Blaue Grotte“ (30 Kuna pro Person).
Bucht Modra Spilja in der Nähe der blauen Grotte
Einfahrt zur blauen Grotte
"in der blauen Grotte" vormittags
Innen schön kühl und ein tolles blaues Lichtspiel erwartete uns. Binnen weniger Minuten war die Grotte überlaufen. Zurück am Ankerplatz hievten wir unser Beiboot auf das Dach. Nach so viel Anstrengungen frühstückten wir mit Kaffee und frischem Weißbrot. Mittags starteten wir, nachdem die Bucht immer überlaufener wurde, Richtung Korcula. Mit 18 Knoten erreichten wir Korcula in ca. 90 Minuten. Da der Schwell dort nicht besser wurde und wir schon etwas genervt, fuhren wir weiter, um eine ruhigere Ankermöglichkeit zu finden. Ein paar Buchten weiter, in der Gradina /Gubsea wurden wir fündig und ankerten auf 7 Meter.
Belohnt wurden wir mit einem malerischen Sonnenuntergang. Kaum dunkel, fielen die Gelsen über uns her.
Besondere Vorkommnisse: keine
Meilen des Tages: 32,7
Ankerbucht Gradina
Sonnenuntergang
Donnerstag, 22.Juli 2010
Standort Morgens: Korcula Gradina Mittags Vela Luka
Standort Abends: Gradina
Wetterbericht: Sonnig, heiß, mäßiger Wind ca 20 km/h
Tagesbericht: Da diese Nacht wieder unruhig war und wir mehrmals durch das Knarren des Schiffes geweckt wurden (beim Rollen/Stampfen) schliefen wir etwas länger und der Tag begann erst um 10:00 Uhr. Frühstück mit Müsli und Cornflakes. Danach Logbuch schreiben und eine Runde Schwimmen.
Um 13:00 Uhr beschlossen wir uns frisches Wasser, obwohl wir noch 300 Liter hatten, zu holen und gleich auch Sprit zu bunkern.
Blick auf Vela Luka, rechts die Ina Tankstelle
Wir schipperten in Idle Speed von Gradina nach Vela Luka und mussten 20 Minuten vor der Tankstelle im Hafenbecken bei starker Strömung und mäßigem Wind warten. Nach erfolgreichem Tanken legten wir gleich ums Eck im Hafen Vela Luka bei Seitenwind röm. kath. am Kai an, um Wasser zu bunkern. Diese Übung wäre etwas einfacher, wäre da nicht eine Strebe hinten, wo man die Muring nicht gut weiter geben kann. Birgit meisterte die Situation und wir vertauten das Boot. Während ich Wasser bunkerte, ging Birgit 3 x einkaufen(3 x Supermarkt, 1 x Bäckerei, 1 x Obst Gemüseladen, 1 x Pizzeria). Dies benötigte gut 2 ½ Stunden. Das Anlegen war kostenlos, das Wasser kostete pauschal 30 Kuna.
Danach beschlossen wir, in die nur 2 Meilen entfernte Bucht Gradina zu fahren, wo wir dann die frischen Pizzen verspeisten.
Abkühlung im Meer, schwimmen und wieder ein toller Sonnenuntergang.
Besondere Vorkommnisse: keine
Meilen des Tages: 5,1
Malerischer Sonnenuntergang in der Gradina
Freitag, 23.Juli 2010
Standort Morgens: Korcula Gradina, Mittags: Am offenen Meer
Standort Abends: Peljesac - U Prizina
Wetterbericht: Strahlende Sonne, blauer Himmel, wenig Wind
am Abend 2 - 3 Bf Wind, ebenso in der Nacht.
Tagesbericht: Tagwache vor 8:00 Uhr, da wir weiter wollten, um endlich etwas Einsameres zu finden. Wir legten, ohne zu frühstücken, in der Gradina ab und fuhren auf die Nordseite von Korcula. Ein fast glattes Meer und kaum Boote erwarteten uns. So blieben wir einfach „am Meer“ auf 42°57´- 16°52´und genossen die Ruhe, den wundervollen Blick, ein tolles Frühstück mit Kaffee und Käsekuchen und Schokocroissant.
Am offenen Meer
"Gangway to Heaven"
Das Baden mitten am Meer war für mich ein bisschen was „Neues“. Erstaunlicherweise war das Wasser ebenso warm wie in den Buchten. Die Temperatur betrug von 27 bis 28,5 Grad! Erst ab der Zehenspitze spürt man eine kältere Schicht. Während wir langsam am Meer trieben, genossen wir die Mittagszeit. Ohne Treibanker sind wir langsam Richtung Peljesac getrieben. In den ca. 4 Stunden waren dies ca. 0,5 sm.
Anschließend setzten wir unseren Weg nach Peljesac fort. Auf Peljesac entschieden wir uns gleich für die 1. Bucht, die sehr einladend und einsam war. Wir ankerten auf ca. 6 - 7 Meter in der U Prizina. Wir genehmigten uns ein kroat. Cornetto Eis und erfreuten uns der schönen Bucht.
U Prizina
Gegen Abend seilten wir das Beiboot ab und erkundeten die Ruine rechts der Prizina. Leider werden die Ruinen als Müllablagerungsstätte missbraucht.
Im Internet sahen wir uns die Wettervorschau an, die leider nicht so optimistisch ist. Viel Wind, raue See und Möglichkeit von Gewittern. So genossen wir den einsamen Abend in unserer Bucht und sahen dem Mond beim Wachsen zu. Beim Abwaschen drehten wir das 1. Mal seit einer Woche den Radio auf Nach Mitternacht ging es ins Bett. Heute Nacht durfte Martin um 2:00 und 4:00 und Birgit um 6:00 Uhr nach dem Rechten sehen. Der Anker hielt!
Besondere Vorkommnisse: Endlich fanden wir unsere einsame „Privatbucht“
Meilen des Tages: 19,8
Beneteau Swift Trawler 42 aus der Ferne - Bucht U Prizina
Samstag,24.Juli 2010
Standort Morgens: Peljesac - U Prizina
Standort Abends: Peljesac - Loviste
Wetterbericht: Nachts: Stetiger 3er bis 4er Wind
Vormittags: Donner, Wind und Sonne, aber letztendlich doch kein Gewitter
Nachmittags: Noch mehr Wind, sehr starker Seegang
Kurzum → BORA
Tagesbericht: Etwas K.O. begann der Tag um 9:30 mit einem schaukeligen Frühstück. Es gab Müsli mit Milch, Joghurt, Banane, Weintrauben und Pfirsich.
Die Nacht war bedingt durch den Schwell sehr ungemütlich und laut, da das Boot an vielen Stellen sehr ächzte. Da das Wetter nicht sehr einladend war - es donnerte bereits, fertigten wir unsere digitale Ansichtskarte an. Per Mail übersendeten wir an 25 Freunde unsere Urlaubsbotschaft. Nach einer Abkühlung gab es nach Mittag Mozzarella mit Tomaten und kroatisches Weiß- und Schwarzbrot. Damit wir im Notfall jederzeit starten können, räumten wir alles auf, auch die Persenning auf der Frontscheibe wurde entfernt. Als es uns letztendlich zuviel wurde und die starke Schaukelei nicht enden wollte, übersetzten wir in die windgeschütztere Bucht Loviste. Obwohl es nur ein Katzensprung war, durchstampften wir enorme Wellen, die bis zu 2 Metern (lt. Birgit 3 Meter) waren. Eine sehr nasse Sache, da das Boot bis über die Fly eingesalzen wurde. So schaukelten wir die paar Meilen in die „sicherere“ Bucht. Dort mussten wir 2 Runden drehen, bis wir endlich einen geeigneten und vor Allem freien Ankerplatz fanden.
Zur Entschädigung gab es wieder einen tollen Sonnenuntergang und danach einen farbenprächtigen Himmel.
Diese Nacht übernahm Birgit die Ankerwache und ich erst wieder um 06:30 Uhr. Die Bora blies aus allen Löchern:
Besondere Vorkommnisse: Anker hielt nicht, viele böse Wellen, sehr stürmisch und kälter - BORA!!
Meilen des Tages: 3,7
Steuerstand im Salon - Swift Trawler
Sonntag, 25.Juli 2010
Standort Morgens: Peljesac - Loviste
Standort Abends: Peljesac - Loviste
Wetterbericht: Die Bora blies = Abkühlung und viel, viel Wind. Höllische Weitsicht. Durch die Bora bedingt konnte man 20 km und mehr sehen.
Sonnig, manchmal Wolken - kühler.
Tagesbericht: Trotz des lautstarken Windes schliefen wir heute bis fast 10:00 Uhr. Da uns die Bora um die Ohren blies und wir Gott sei Dank eine relativ gut geschützte Bucht hatten, beschlossen wir einfach hier zu bleiben.
Wir nutzten die Zeit für Logbuch schreiben, E - Mails beantworten und am Nachmittag mit einem Bootsputz.
Zuvor seilten wir wieder einmal in einer Prozedur unser Beiboot vom Dach des Schiffes ins Wasser. Wir schipperten mit dem Beiboot nach Loviste City und schlenderten an der Promenade in die nächstbeste Konoba.
Wir landeten bei Barsa und bestellten 2 frische Meeresdoraden mit Gemüse aus seinem Garten.
Zuerst zeigte er uns ein paar Fische, aus denen wir wählen konnten und nachdem wir uns für einen „kleineren“ und einen „größeren“ Fisch entschieden, stieg er mit den Beinen ins Meer und begann die Fische zu entschuppen und auszunehmen, was wiederum die Möwen sehr freute und nährte.
Hier kann man getrost sagen „Zurück zum Ursprung“. 30 Minuten später kamen die Fische gut gewürzt vom Holzkohlengrill direkt auf unseren Tisch.
Wir erfreuten uns des schmackhaften und zarten Fisches. Dazu gab es Bratkartoffel, ein grünes Gemüseallerlei und ölige Kartoffel. Mit sehr vollen Bäuchen gingen wir danach einkaufen, um unsere Vorräte aufzustocken. Wir besorgten Müsli, frische Früchte, Butter, Eier, Joghurt und Brot. Mit vollen Taschen ging es retour zum Boot. Nachdem alles gut eingebunkert war, gingen wir zum Bootsputz über. Dazu klopften wir den Bootsteppich aus und kehrten das Schiff.
Wir nützten die Gelegenheit und schauten uns den Motorraum, die Batterien, die Dieseltanks, die je 705 Liter fassen, die Klimaanlage und die Heizung an.
Kurz vor Sonnenuntergang noch ein kurzes Sonnenbad und danach duschen (zittern) auf der Badeplattform.
Die Nacht war äußerst kalt, da die Bora kalt und stark blies.
Besondere Vorkommnisse: BORA….
Meilen des Tages: 0 (2sm mit dem Beiboot)
Montag, 26.Juli 2010
Standort Morgens: Peljesac - Loviste Mittags: Korcula-Brna (Kosirina Arm)
Standort Abends: Korcula - Tri Luke (rechteste Bucht)
Wetterbericht: Letzte Ausläufer der Bora
meist sonnig, Bora bläst mit kühlem Wind
Meerestemperatur von ca. 28° auf 18,7° gefallen!!
Tagesbericht: Um 09:00 sprangen wir aus dem Bett und fuhren sogleich in unsere Lieblingsbucht U Prizina. Dort ankerten wir und genossen ein tolles Frühstück.
Zuvor gingen wir in das eiskalte Wasser schwimmen - eher kurz Unglaublich, aber wahr, das Meer wurde durch die kalte Bora von ca. 28° auf 18,7° heruntergekühlt. So kalt war es im Mai.
Gut gestärkt starteten wir unseren heutigen Schlag entlang von Korcula. Zuerst steuerten wir durch den Peljeski - Kanal, wo nur 12 kn Höchstgeschwindigkeit erlaubt ist. Auf Kneze waren unzählige Ausflugsschiffe, so fuhren wir weiter und besichtigten Korcula.
Korcula - Stadt (vom Boot aus)
Dann an der Ostseite durch die kleine Inselwelt von Badija, Planjak, Vrnik und Lumbarda. Wir hielten steuerbord an und fuhren die Südküste von Korcula entlang. Leider waren die meisten Buchten zu klein bzw. das Wasser zum Ankern zu tief. Jedoch fanden wir eine supertolle Bucht in Luka Brna.
Der linke Arm, auch „U Islruga“ oder im Bständig „Kosirina“ genannt. Uns erwartete ein einzigartiger Duft von Pinien und eine malerische Bucht.
Wir ankerten auf 4 Meter und konnten vom Schiff aus den Anker und die Kette sehen. Zur Feier des Tages genossen wir ein Cornetto - Eis. Schwimmen, filmen und fotografieren war angesagt.
Gegen 16:00 fuhren wir weiter. Auch heute begleitete uns eine leichte Bora. Unseren Nachtankerplatz fanden wir in der 3.Bucht von „Tri Luke“(= die östlichste). Auch hier hatten wir großes Glück, da wir in Blickrichtung „Süden“ kein Schiff vor uns hatten.
Die Nacht war sehr kalt und wir froren regelrecht.
Besondere Vorkommnisse: keine
Meilen des Tages: 44,7
Dienstag, 27.Juli 2010
Standort Morgens: Korcula - Tri Luke (östlichste der 3 Buchten)
1.Stop: Proizd (westl. Inselzipfel von Korcula)
2.Stop: Scedro - Lovisce
Standort Abends: SV Klement - Marinkovac
Wetterbericht: BORA 4. Tag kalter starker Wind
Meer 3 - 4
Sonnenschein, teils wolkig
Tagesbericht: Wir begrüßten den Tag mit Sonnenschein. Da der Wind sehr kalt war, frühstückten wir heute nicht im Freien, sondern im Salon.
Um 10:00 verließen wir unsere geschützte Ankerbucht im Glauben, dass die Bora schon vorbei ist. Rasch merkten wir, dass dem nicht so ist. Unser 1. Stop war am Nordwestzipfel vor Korcula, namens Proizd. Ein kurzes Sonnenbad, da sogar hier der Wind so kalt war. Bei dem kalten und starken Wind verloren wir auch die Lust ins abgekühlte unter 20° gradige Meer zu springen.
Eigentlich versprach der Wetterbericht, den wir permanent online via iPhone abriefen, eine Wetterbesserung und der Wind sollte schwächer sein. Da das Meer „schäumte“, suchten wir Schutz auf Scedro in der Bucht Lovisce. Uns erwartete eine überfüllte Bucht mit schutzsuchenden Booten und 2 lauten Disko Schiffen. Da wir keinen Platz hatten, ankerten wir am Anfang der Bucht auf 20 Meter und kontrollierten via Plotter unseren Standort. 2 Mal mussten wir innerhalb einer Stunde erneut ankern, da wir abtrieben. So hielten wir Wache und warteten auf den Abend, wo der Wind weniger sein sollte.
Gegen 18:00 wurden die Schaumkronen am Meer weniger und für uns ein Zeichen zu starten. Die Überfahrt nach SV Klement war rau, der Rettungsring riss, die Rettungsinsel riss aus der Verankerung. Die Liegepölster drohten abzuheben, so sicherten wir sie entlang des Bootes. Das gesamte Boot ächzte und wurde mit jeder hohen Welle von oben bis unten eingesalzen. Weil es so nass und kalt war, fuhren wir von innen. Mit Radar und Scheibenwischer kämpften wir uns die paar Seemeilen nach SV Klement. Auch hier erwartete uns dasselbe Bild. Alle Buchten randvoll, geschlichtet Schiff an Schiff mit Landleinen vertaut, damit mehr Schiffe Platz finden. Ratlos durchkämmten wir alle südlichen Ankerbuchten auf SV Klement. Kein sicherer Platz weit und breit. Da wir nur 30 Meter Kette haben, sind wir bei solchen Winden gezwungen, max auf 6 - 7 Meter zu ankern. In der Kurve zur Nordseite auf Höhe Marinkovac fanden wir zwischen an Boje hängenden und ankernden Schiffen einen Platz. Da wir auf 5 Meter ankerten, sollte er halten, aber das Problem an dieser Stelle war, dass es einerseits den Wind der Bora, anderseits die Strömung zwischen den Inseln gab. So standen die umliegenden Boote nie in derselben Richtung und wir waren gezwungen permanent Ankerwache zu schieben. Mehrmals mussten wir die Motoren starten, um die Kette/Taue zu verlängern bzw. zu verkürzen. Von anfänglich 5 Booten, die uns gefährlich nahe waren, konnten wir nach Abflauen der Bora auf ein Boot, das an der Boje hing, reduzieren. Die Fairline Phantom 50 war nur 10 Meter entfernt. Gegen 02:30 Uhr entspannte sich die Lage, da es jetzt windstill war. So war eine permanente Ankerwache nicht mehr unbedingt notwendig und eine stündliche Nachschau sollte ausreichen. Nachdem wir kaum geschlafen hatten, und der Ankerplatz unsicher war, fuhren wir nach Sonnenaufgang davon.
Besondere Vorkommnisse: 4.Tag BORA, keinen guten Ankerplatz gefunden, Ankerwache bis in die frühen Morgenstunden
Meilen des Tages: 42,8
Mittwoch, 28.Juli 2010
Standort Morgens: SV Klement - Marinkovac
Standort Abends: Brac - Lucice
Wetterbericht: Wassertemperatur am Morgen 19,3°(!!)
Sonnenschein, aber stetiger kühler Wind
Abends/Nachts - eiskalt für die Jahreszeit
Tagesbericht: Nach einer anstrengenden Nacht mit kaum Schlaf starteten wir um 07:00 Uhr weg von dem unsicheren Ankerplatz und setzten über zur Insel Brac. Nach 40 Minuten waren wir auch schon auf Brac, wo uns die Bucht Lucice mit Bojen anlachte. Wir schnappten uns die bestgelegenste Boje (mittig und draußen). Nach der langen letzten Nacht erfrischten wir uns im 19,3° kalten Meer, duschten und frühstückten ein großes Müsli mit Früchten. Zu Mittag gönnten wir uns eine Runde Schlaf.
Am Nachmittag besuchte uns ein junger Mann mit Strohhut und kassierte eine Gebühr von 200 Kuna für die Boje. Dafür entsorgte er auch unseren Müll. In dieser Bucht gibt es 2 Restaurants und auch 2 verschiedene Bojenfelder, die in gelb und rot, die Restaurants in grün und rot gekennzeichnet sind.
Später orderten wir einen frischen Laib Brot zum Frühstück. Dies kostet 10 Kuna (= 1,30 €), wenn man es im Restaurant selbst abholt. Wir baten ihn um Zustellung auf unser Boot und wollten 30 Kuna Trinkgeld dazu geben. Er erwiderte, er sei ein bescheidener Mann und Bescheidenheit sei besser als Geiz, und nahm insgesamt nur 20 Kuna, und wir waren baff.
Den Nachmittag genossen wir teils in der Sonne, da es je nach Wind, mal heiß, mal kalt war.
Besondere Vorkommnisse: Keine
Meilen des Tages: 9
Donnerstag, 29.Juli 2010
Standort Morgens: Brac - Lucice
Standort Abends: Brac - Lucice
Wetterbericht: Von der Bora zum Jugo…..
Sonnenschein, aber kühler Wind
Abend 40 kn Jugo
Tagesbericht: Guten Morgen um 09:30. Vergebens suchten wir im Cockpit nach dem frischen Brot. Nix da Bevor Birgit Cornflakes und Milch mischte. hörten wir einen 2 Takter, und der Restaurantbesitzer brachte uns ein wunderbares frisches Brot. Wir frühstückten wie die Könige mit Kaffee, Weißbrot, Butter, Marmelade und Nutella.
Heute war Sonnen angesagt und auch kurz mal in das sehr erfrischende Wasser. Danach machten wir das Beiboot startklar, da wir die 3 Buchten in Lucice genauer unter die Lupe nehmen wollten. Gegen 14:00 Uhr war Lunch Time und wir fuhren zur „grünen“ Konoba.
Konoba Smrceva
Ofen der Konoba Smrceva
Blick von der Konoba in die Bucht
Vom Boot aus sahen wir nicht viel, aber dort angekommen, sahen wir, wie groß das Restaurant ist. Alles sehr urig und die ganze Familie arbeitete. Der Großvater, der fischt und im Restaurant die frischen Fische herzeigt, der sportliche Sohn, der um die Welt segelt, kellneriert in der Hauptsaison. Der 1. Enkel hinter der Bar und der 2. Enkel am Boot, um die Bojengebühren zu kassieren. Um es kurz zu machen, dort waren alle mit den vielen Gästen überfordert. In 3 Stunden aßen wir als Vorspeise Fisch - Carpaccio mit frittierten Kartoffeln, als Hauptspeise eine Dorade und einen Blaufisch mit Gemüse und Kartoffeln. Zur Nachspeise gab es Palatschinken. Alles in Allem sehr gut und empfehlenswert bei angemessenen Preisen. 280 Kuna/kg Fisch. Gesamt inkl. Trinkgeld bezahlten wir 530 Kuna (= 75 Euro).
Zur Verdauung holten wir uns Bewegung beim Wellen springen mit dem Beiboot und beim Verladen des Beibootes.
Abends wurde der Wind immer stärker (Schaumkronen) und blies jetzt aus dem Süden, somit ein Jugo und leider auch der ganze Schwell. Dementsprechend unruhig wurde die folgende Nacht. Unter dem enormen Winddruck ächzten die beiden Klampen, dass man meinen konnte, jetzt oder jetzt wird eine abgerissen. Zur Sicherheit legten wir eine Schlaufe über die Ankerwinsch.
Kosten für die Boje, wie gestern 200 Kuna.
Besondere Vorkommnisse: Jugo und Schaumkronen in unserer Bucht → starker Schwell
Meilen des Tages: Ø (1sm Beiboot)
Freitag, 30.Juli 2010
Standort Morgens: Brac - Lucice
Standort Abends: Split - Marina Nava
Wetterbericht: Jugo
teils sonnig, teils wolkig
Nachmittags Gewitter, ebenso Abends
Tagesbericht: Nach einer sehr durchwachsenen Nacht kletterten wir aus dem Bett. Schon um 08:00 hielten wir Ausschau nach unserem frischen Brot, aber niemand kam. Da die Wetteraussichten noch schlechteres Wetter vorhersagten, beschlossen wir direkt nach Split zu fahren. Um dem starken Jugo an der Tankstelle aus dem Weg zu gehen, machten wir Halt in Milna, um zu tanken. Da aber mehrere, auch große Boote schon Schlange standen, wollten wir nicht zuwarten und übersetzten von Brac nach Split. Beim Tanken hatten wir einerseits Pech mit dem Wind und den hohen Wellen, andererseits aber Glück, da nur ein Segelboot vor uns tankte. An der Tankstelle…..einfach abenteuerlich. Trotz aller Fender an der StB Seite hätten wir ohne die Riesen - Fender an der Ina - Tankstelle alles, die gesamte rechte Seite aufgeschrammt. Wenn hoher Schwell kam, schaukelte das Boot zwischen Himmel und Beton.
Wir tankten bzw. bunkerten 459,25 Liter Diesel und warteten auf einen günstigen Moment, um abzulegen. Voll getankt schipperten wir nur wenige Meter weiter zur Marina Nava und legten an. Jetzt hieß es packen, sortieren, ausmisten, etc.
Gegen 16:00 Uhr kam Robert und wir prüften das Schiff und machten den Check out.
Anschließend beluden wir das Auto weiter, eine kleine Film- und Fotosession, damit wir ausreichend Fotos haben und um 18:00 Uhr gingen wir in die Altstadt von Split essen.
Am Rückweg blitzte es wieder und als wir beim Schiff ankamen, begann es zu regnen.
Unser heutiges großes Glück war, dass wir schon so früh tankten (11:30 - 12:00), da danach alle bzw. unendlich viele (Charter-)Schiffe stundenlang anstanden, um Sprit zu bekommen (siehe Foto mit bis zu 30 Yachten!!)
Warten an der Tankstelle in Split
Besondere Vorkommnisse: Keine
Meilen des Tages: 17,5
Gesamt: 264,67 Nm
Samstag, 31.Juli 2010
Standort Morgens: Split - Marina Nava
Standort Abends: Österreich - Wien - daheim
Wetterbericht: Morgens dunkel, da wolkig, sehr frisch, zeitweise Regen
Tagesbericht: Guten (letzter) Morgen in Kroatien um 08:00 Uhr. Ein gemeinsamer Kaffee bei Regenwetter. Wir verluden die letzten Dinge.
Um 09:30 holte ich mir meine 21.500 Kuna hohe Kaution (Visa Beleg) retour. Nach dem letzten Check starteten wir mit vollem Tank (im Auto) um 10:00 Uhr die Heimreise. Voller Dank, dass unser Tank voll war, weil eigenartigerweise jede Tankstelle am Heimweg bis Slowenien überfüllt war, wo der Stau bis auf die Autobahn zurück reichte.
Leider befanden wir uns im berühmt-berüchtigten Urlauber-Schicht -Wechsel-Stau-Wochenende und oftmals war die Autobahn ein Parkplatz. 2 Unfälle in Kroatien (Auffahrunfälle) und den meisten Stau durch Überlastung, Maut und Grenze. So benötigten wir für die 756 km 11 Stunden.
-Ende-
Anbei weitere Fotos vom Swift Trawler 42 - AUSSEN
Mächtiger Bug - mächtige Farbe
Blick durch die "salzige" Scheibe
Beiboot "am Dach"
Flybridge
Mast
Fotos vom Swift Trawler 42 - INNEN
Salon
Küche und Steuerstand
Blick Richtung Cockpit
Abgang zu Kabinen und Toiletten
Eigner Kabine
Bad/WC
Durchscheinender Bootsrumpf (Foto unter dem Waschbecken)
Bad und zweites WC
Heckwelle _________________ www.Charter-Forum.com - DAS Forum für Törnberichte und Chartererfahrungen mit den erlesensten Postern! |
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