frixos Kapitän
Anmeldungsdatum: 26.02.2006 Beiträge: 723
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Verfasst am: 03.03.2006 09:44 Titel: STAVROS TO NOTOU |
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Es bläst mit 8 Beauforts und wir sind unterwegs von Ermioni nach Naxos. Eigentlich war der Wetterbericht ganz gut, laut Hellas Radio, aber leider stimmt er nicht immer und in Griechenland des Öfteren nicht. Gegen 08-00/h frischte es gehörig auf und jetzt haben wir den Salat. Unser Schiff, eine X 375, hält sich super nimmt jede Welle mit Bravour und besorgt uns eine erfrischende Dusche. Mir ist saukalt denn ich habe verabsäumt mich rechtzeitig für dieses Wetter zu adjustieren. Toni bringt mir einen Becher heißen Tee aber bevor ich sie zum Mund führe bläst eine Böe den Inhalt irgendwohin. Eine Zigarette bricht ab, bevor ich nur daran ziehen kann. Ja, sailing live aber nach tausend Seemeilen hinter uns und noch einige hundert vor uns kommt keine richtige Freude auf. Gegen 15-00/h laufen wir Naxos an. Das Thermometer zeigt 28°C, und dass am dritten November. Wir aalen uns so richtig in der warmen Sonne, machen das Schiff und uns klar und entern die nächste Taverne. Nach einem ausgiebigen Abendessen, mit dazu passendem Wein man weis schließlich was sich gehört, machen Toni und ich, unsere junge Crew belastet ihre Lauscher in einer Disco, noch einen Abendspaziergang und landen wie üblich in einer schnuckeligen Taverne,
nach einigen Drinks, der Barmen kannte uns schon denn wer segelt schon bei so einem Sauwetter und unsere Ankunft machte im ganzen Hafen die Runde, legte er eine Platte auf. Eine gewaltige Melodie und eine Stimme die durch Mark und Bein ging ertönte und er erzählte uns die Geschichte von Stavros to notou, Stavros aus dem Süden: Er war ein Skipper und er liebte das Meer, doch eines Tages wurde er krank. Die Diagnose war furchtbar für ihn, Lepra, und er der die frische Brise, die Freiheit und das Meer über alles liebte wusste dass er bei lebendigem Leib verfaulen wird und den Rest seines Lebens auf Spinalonga, der Leprainsel, verbringen würde.
Er komponierte und textete diese gewaltige Melodie und schrie seine ganze Verzweiflung, seinen ganzen Schmerz in die Welt hinaus. Dann wartete er auf den nächsten Sturm, machte sein Schiff klar und fuhr hinaus. Stavros to notou wurde nie wieder gesehen, nur sein Lied ist geblieben. |
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