frixos Kapitän
Anmeldungsdatum: 26.02.2006 Beiträge: 723
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Verfasst am: 07.08.2008 10:57 Titel: Startverzicht |
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Unruhe bei den Seglern
Der mögliche Einsatz von "Code Zero"-Segeln in der Tornado-Klasse stößt Hagara/Steinacher sauer auf: "Dann sind wir alle chancenlos".
Hagara/Steinacher wollen gegen das "Code Zero- Segel Protest einlegen.
Code Zero" sorgt kurz vor Beginn der olympischen Spiele für Aufregung in der Tornado-Elite: Die australischen, niederländischen und amerikanischen Boote haben im Training das spezielle Segel eingesetzt und sich damit den Groll der Konkurrenz, darunter Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher, zugezogen.
"Die Tornado-Klasse ist eine One - Design-Klasse. Das steht in den Regeln. Deshalb stehen wir am Standpunkt, dass die neue Entwicklung der Niederlande, USA und von Australien nicht dem Reglement entsprechen", sagte Österreichs Steuermann Roman Hagara. Die Teams wollen nun erst einmal die Vermessung abwarten: "Vorher kann man nicht einmal einen Protest einlegen."
"Wir gehen davon aus, dass das Segel nicht zugelassen wird", hieß es aus dem rot-weiß-roten Tornado-Lager: "Bei Leichtwind sind wir gegen dieses Segel alle chancenlos." Steinacher berief sich auf die "2008 International Tornado Class Rules", die besagen, dass es sich um eine "one - design class" handelt. "Die Absicht dieser Regeln ist es, sicherzustellen, dass die Boote so gleich wie möglich sind", heißt es darin. Und dies, so Steinacher, sei bei Verwendung des "Code Zero" nicht mehr der Fall.
"Eine reine Pokerpartie"
"Der Grundtenor ist, wenn wir immer bis zu acht Knoten haben, sind wir alle nicht konkurrenzfähig. Wenn sie das verwenden dürfen, dann machen sie sich die Medaillen untereinander aus und wir haben keine Chance mehr, mitzusegeln. Das ist, wie wenn zwei verschiedene Bootsklasse gegeneinander fahren. Und das entspricht nicht den one-design-rules."
Alessandro Pezzoli, der für den Österreichischen Segelverband arbeitende Meteorologe, ist erst in Qingdao angereist. Noch gibt es keine Prognose, wieviel Wind es bei der Regatta geben wird. Und damit ist die ganze Code-Zero-Geschichte "eine reine Pokerpartie", sagte Steinacher. Denn bei Mittel- und Starkwind hat man mit diesem Segel keine Chance.
Die Aufregung um den „Code Zero“ war entstanden, weil die US-Amerikaner John Lovell/Charlie Ogletree, die Niederländer Mitch Booth/Pim Nieuwenhuis und die Australier Daron Bundock/Glenn Ashby dieses Segel bei Trainingsfahrten gehisst hatten.
Dass Bundock zu dieser Gruppe zählt, überrascht nicht. Immerhin steht für ihn einiges auf dem Spiel, ist doch die Tornado-Klasse 2008 ein letztes Mal olympisch: 2000 hatte er sich bei den Heimspielen vor Sydney hinter Hagara/Steinacher mit Silber begnügen müssen, Jahre später in Athen war er als Sechster leer ausgegangen.
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