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Schweden Westschären



 
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Chief Jörn
Marinero


Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 18
Wohnort: Buchholz i.d.N.

BeitragVerfasst am: 21.08.2006 15:28    Titel: Schweden Westschären Antworten mit Zitat

Schweden Westschären

Samstag, den 12.08.2006 Anreise Hamburgsund und weiter von Hamburgsund nach Smögen

11.08.2006 um 14.00 Abfahrt in Buchholz mit Leihwagen zunächst über Hittfeld Sunder, und Einsammeln der Restcrew. Dann über Frederikshavn, Fähre nach Göteborg und weiter nach Hamburgsund . Ankunft 04.00. Das war natürlich vielzu früh, und so haben wir erstmal versucht im Auto noch ein Auge zuzudrücken. Das war nicht so bequem und so haben wir un 06.00 schon mal die ersten Spaziergänge unternommen, und waren froh als um 07.00 die ersten Lebenszeichen auf der Heide-Witzka zu verzeichnen waren. Da die Crew um unseren Vorskipper sich schon an die Lebensweise in diesem Teil Schwedens angenommen hatte (vor 09.00 Uhr läuft garnichts!), waren die natürlich nicht so begeistert, dass wir schon an der Pier standen. In Anbetracht dieser Tatsache war die uns dargebotene Frühstücksbewirtung wirklich allerliebst! . Um 10.00 Uhr waren Bootsübergabe und Autotausch gegessen und wir waren allein mit "unserem" Schiff.
Obwohl von der Anfahrt stark geschlaucht, waren alle der Meinung, dass heute noch etwas passieren mußte. Also hieß es nach der technischen und sicherheitsrelevanten Einweisung der Crew um 12.00 "Leinen los!", und ab nach Smögen. Allerdings haben wir diesen Törn unter Motor absolviert, da uns der Wind aus Ost mit 4 - 5 Bft in Anbetracht des anspruchsvollen Reviers mit der ungeübten Crew doch etwas zu heftig war. Dabei gab es dann auch zum ersten Mal auf diesem Törn richtig was richtig was zu gucken, als wir den in den Fels getriebenen Durchbruch des Sotenkanals passierten.
Um 15.40 hieß es dann fest in Smögen. Dies allerdings unter erschwerten Bedingungen, denn just in dem Moment als wir die Wende zum Festmachen fuhren, setzte ein Gewitter mit Böen um 8 Bft ein!
Smögen ist wie in den Büchern beschrieben! Ein richtig kuscheliges Städtchen zwischen dem schroffen Fels einerseits, und dem Naturhafen einer engen Bucht andererseits. Und hier steppt der Bär. Tagsüber in den zahlreichen Boutiquen in den alten, bunt gestrichenen Holzhäusern entlang der auf den Felsen gesetzten Holzbohlenmohle, und nachts in den nicht minder zahlreichen Kneipen. Da muß man kerngesund sein, und einfach mitmachen!

Sonntag, den 13.08.2006 von Smögen nach Lysekil

12.30 ab Smögen. Bewölkt, Wind NO 3-4 Bft. 14.00 Segel gesetzt (Genua). 14.25 Lysekil querab. Aufkreuzen im Gullmarn-Fjord bis Torscröd, dann gewendet und zurück nach Lysekil. Wind 5 Bft aus NO. 17.45 fest in Lysekil. Zum Festmachen wieder kräftiger Regen. Lysekil. (24.1 Sm)
Da wir gestern schon ein ordentliches Stück unseres geplanten Törns vorweggenommen hatten, konnten wir es heute so richtig ruhig angehen lassen. Der erste Tag unter Segeln hat uns jedoch so gut gefallen, dass wir unser Tagesziel Lysekil erstmal an Backbord liegen liessen und den Gullmarn Fjorden bis Torscröd aufkreuzten. Zwar war das Wetter nicht so gut, (stark bewölkt und immer kurz vorm Regen) doch der Ausblick war begeisternd.
Wahrzeichen von Lysekil ist die 95m hohe Granitkirche mit ihren reichhaltigen Verzierungen. In der Ortsmitte merkt man die 8000 Einwohner. Hier gibt es so gut wie alles. Der Ortskern ist gepflegt und gemütlich, drumherum ist die Industriestadt jedoch nicht zu verheimlichen.

Montag, den 14.08.2006 von Lysekil nach Uddevalla

Morgens hatte sich das Netzteil unseres Laptops verabschiedet. Damit war zumindest die Kursaufzeichnung unseres Törns ausgefallen. Alle anderen navigatorischen Aufgaben sind ja auch anders lösbar. Doch es gelang uns auf Anhieb in der Stadt in einem Radio-Fernseh-Foto-Laden Ersatz zu beschaffen. Anschließend noch Zeit für einen kurzen Stadtbummel genommen.
12.45 Ablegen Lysekil. Bewölkt, Wind NO 2-3. Aufregende, weil besonders schöne Fahrt durch Schären und Sötakanal. Später im Kaljöfjord schwacher Wind gegenan und im Borgliefjorden Gewitter mit sindflutartigem Regen. 16.55 fest in UddevallaUddevalla. (21 Sm)
Die heutige Fahrt begann wie im Märchen. Engste,verwundene Fahrwässer in dem natürlichen Durchbruch zwischen der Halbinsel Bokenäs und den Vorgelagerten Inseln Skaftölandet und Flatön. Die Ufer der Naturschutzreservate sind meist schroffe Felskanten, die oberhalb des Ufers mit Kiefern, Birken, Moos, Gras und auch Heide bewachsen sind. Immer wieder traumhafte Grundstücke mit kleinen Holzhäuschen und eigenenem Bootssteg.
Später im Bergliefjorden wurde es wieder breiter, sodass wir Segel setzen konnten und den Rest des Tagestörns unter Segeln zurücklegen konnten. Trotz des des sehr bedeckten Himmels wieder eine Traumkulisse, auch bei dem schweren Gewitter, welches zwischendurch noch abgeritten werden mußte.
In Uddevalla sind die Gästeplätze mitten im Ort. Wir fanden reichlich Platz vor, somit eine tolle Sache.

Dienstag, den 15.08.2006 von Uddevalla nach Stenungsund

11.30 Leinen los. Wind 0 Bft, leicht bewölkter Himmel. 12.30 - 13.45 fest am Steg des Uddevalla Motorboot-Club auf der Insel Kostensh zum Baden. 14.00 bei 1-2 Bft aus SO Segel gesetzt und auf dem Havstens Fjord in Richtung Stenungsund gesegelt. Um 15.30 wieder schwerstes Gewitter mit Böen um 4 Bft aus wechselnden Richtungen. Genua geborgen. 16.30 vor Stenungsund Großsegel geborgen. Helmut läßt uns raten:"Wo ist denn der fünfte Fender?" Der war ihm allerdings beim "Hafenklar" machen aussenbords gefallen, ohne dass er es gemerkt hatte. Also zurück und den Fender zu holen. 17.20 fest in Stenungsund. (18,3 Sm)
Anfangs noch richtig schönes Augustwetter, also beste Vorraussetzungen für eine Badepause. Dann weiter unter leichten Winden bis zum nächsten Gewitter. Danch waren wir dann aber auch schon fast in Stenungsund, sodass wir schnell wieder aus den nassen Klamotten heraus konnten.
In Stenungsund hatten wir den absoluten Traumliegeplatz: Direkt am Steg am Gästehaus und nur wenige Schritte bis zum Einkaufszentrum. Der freundliche Hafenmeister hat uns sogar auf Deutsch begrüßt und uns erklärt, dass in dieser Marina im Hafengeld alles inclusive ist, sogar die Brötchen zum Frühstück und die Tageszeitung; und so wars!
Nach mehreren Tagen Bordküche sollte es heute mal etwas richtig Schönes im Restaurant geben. Also auf auf die Promenade und ein Restaurant mit überdachter Terasse gesucht. Das Bestellen war schon nicht einfach, da es die Karte nur auf Schwedisch gab, und mit der Übersetzung ins Englische war es auch nicht so einfach. Aber schließlich hatten alle was nach Ihrem Geschmack gefunden. Mit dem Essen kam dann auch das Gewitter, und wieder mal eins der härtesten Art. Wir mußten unseren Tisch in die Mitte unter die Markise rücken um nicht von den an den Seiten ablaufenden Wassermassen getroffen zu werden. Trotzdem hat uns das Essen geschmeckt, der uns abverlangte Preis jedoch, (1200 Skr = 138,- EUR für 4 Personen, die weder viel noch aufwendig gegessen hatten) hat uns den Entschluß wieder selbst zu kochen leicht gemacht.

Mittwoch, den 16.08.2006 von Stenungsund nach Marstrand

12.00 Auslaufen Stenungsund. 12.15 Segel gesetzt. Wetter heiter bis wolkig, Wind 4 - 5 Bft aus W. 13.15 Wind frischt auf auf 6 Bft. Genua gerefft. 15.25 Genuaschot verfängt sich in der prov. Laschung des Spibaums und löst diesen vom Mast. Marstrand ist schon in Sicht. Segel geborgen und weiter unter Motor. 16.15 fest in Marstrand. (19.9 Sm)
Heute war Seemannschaft gefragt. Bei anfänglich 4-5 Bft, die später auf 6 Bft auffrischten, konnten wir zunächst noch anliegen. Je mehr der Hake Fjord jedoch nach Westen abknickte, desto mehr Schläge mußten wir machen. Dabei war dann außer den reichlich vorhandenen Inseln mit vorgelagerten Klamotten auch noch Platz zu machen für den Schiffsverkehr, und, man glaubt es nicht, auch für eine Opti-Regatta.
Endlich im Hafen von Marstrand, gab es noch einmal richtig Stress, als wir ohne Abdeckung mit dem immer noch starkem Westwind in Nord-Südrichtung mit Mooring festmachen mußten.

Donnerstag, den 17.08.2006 in Marstrand

Wir haben noch 2 Tage Zeit, bis wir das Schiff in Skagen übergeben müssen. Deshalb hatten wir schon gestern angesichts der vielversprechenden Kulisse von Marstrand in der Hoffnung auf günstigeres Wetter einen Hafentag in Marstrand beschlossen. Das war bis jetzt nicht verkehrt, denn wir haben traumhaftes Wetter für unseren Landgang und so gut wie kein Wind. Wir ersteigen und besichtigen die Festung Carlsten. Das lohnt sich nicht nur wegen der wahnsinnigen Aussicht in allen Richtungen, auch das Gemäuer ist wegen seiner Größe beeindruckend. Der Erhaltungsgrad ist hervorragend und man kann sich so richtig gut vorstellen, wie die alten Schweden hier gekämpft haben, um Ihre Heimat zu verteidigen.
Zum Abendessen gab es übrigens das legendäre Labskaus nach Art SeesackNet, was der Skipper leichtsinniger Weise schon vor Reiseantritt versprochen hatte zu kochen. Doch bei dem Lob, das im Anschluß wieder ausgesprochen wurde, ist die aufwendige Zubereitung schnell vergessen.

Freitag, den 18.08.2006 von Marstrand nach Skagen

09.50 Auslaufen Marstrand. Wetter sonnig, Wind 0 - 1 Bft aus O - NO. Kurs 253°. In deutschland regnet es Bindfäden, aber wir erleben den schönsten Tag dieser Segelwoche. Leider kein Segeltag, denn wir müssen 34 Sm schaffen. Da hieß es Motor an 5 Stunden Sonnenbaden für alle. 16.15 an Skagen und Tanken. 16.45 fest im Hafen von Skagen.
Obwohl wir nicht spät dran waren, war der enge Hafen von Skagen schon belegt, sodass uns nur das Liegen im Päckchen blieb. Dass belegt noch längst nicht voll bedeutet, haben wir anschließend gelernt, denn es kamen bis spät am Abend noch immer Schiffe hinzu, die manche Ecken des Hafens so zu parkten, dass das letzte Schiff auch die Einfahrt zu machte. Was dann abging war Party schlechthin und Saufen bis der Arzt kommt! So laut es bis spät in die Nacht war, so ruhig war es am nächsten Morgen. Kein Wunder, die Räusche wollten erstmal ausgeschlafen werden.

Samstag, den 19.08.2006 Übergabe in Skagen

Für uns hieß es jedoch rechtzeitig aufstehen, Koffer packen und Schiff aufklaren, denn für 10.00 war die Übergabe des Schiffes an die ablösende Crew verabredet. Über Nacht hatte uns das schlechte Wetter aus Deutschland erreicht und es regnete auch in Skagen Bindfäden. Gerade noch pünktlich zu um acht Uhr hört der Regen jedoch wieder auf und wir können unser Gepäck an Deck stellen. Aber ebenso pünktlich fing es dann zum eigentlichen Crewwechsel wieder an zu regnen, sodass der Tausch Schiff gegen Auto doch noch im Regen statt fand. Für uns erträglich nach unserem superschönen Törn, für unsere Ablöser natürlich deprimierend.

Mehr Bilder und Seekarten im Törnbericht

Gruß

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Chief Jörn
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volk(er)
Steuermann


Anmeldungsdatum: 05.04.2006
Beiträge: 78
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 22.09.2006 06:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jörn!
Danke für den ausführlichen Bericht. Ist ja ein tolles Revier – leider mit viel Regen.
Für die Bordküche hab ich mir den Labskaus vorgemerkt. schmatz
Grüße aus Wien
volk(er)
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Chief Jörn
Marinero


Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 18
Wohnort: Buchholz i.d.N.

BeitragVerfasst am: 22.09.2006 07:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Volker,

das mit dem Regen muß ja nicht immer so sein! Wir waren letzte Woche in Dänemark unterwegs, und haben die ganze Woche traumhaftes Wetter gehabt! Bericht ist in Arbeit und schon fast fertig.
Es gab übrigens schon wieder zu aller Zufriedenheit das berühmt berüchtigte Labskaus Rolling Eyes

Gruß

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Chief Jörn
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frixos
Kapitän


Anmeldungsdatum: 26.02.2006
Beiträge: 723

BeitragVerfasst am: 22.09.2006 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Chief!
Na es gibt ja doch noch anspruchsvolle Törnberichte, wir im Forum kommen uns schon manchmall als Alleinunterhalter vor. Dein Bericht mit den Bildern und dem Link zur HP ist einfach Klasse.
Danke und Grüße von
Frixos
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rollef
Skipper


Anmeldungsdatum: 12.02.2006
Beiträge: 131
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 22.09.2006 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="frixos"]
Na es gibt ja doch noch anspruchsvolle Törnberichte,
Frixos[/quote]


So kann man die nicht so schreibgewandten dann auch noch ganz vergraulen!!

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es grüßt
der rollef
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