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RENDZVOUZ IN DER ADMIRALTY BAY



 
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frixos
Kapitän


Anmeldungsdatum: 26.02.2006
Beiträge: 723

BeitragVerfasst am: 02.03.2006 00:14    Titel: RENDZVOUZ IN DER ADMIRALTY BAY Antworten mit Zitat

Wieder einmal Martinique. 2 Wochen Grenadienen, 3 Wochen an Land mit Sina und noch einmal 2 Wochen Grenadienen. Während des Landaufenthalts kam Corinna, die zweite Hälfte unserer Zwillinge mit der World Renaissance, einem so genannten Traumschiff, nach Fort de France und wir konnten unsere Seefahrerin wieder in die Arme schließen. Jetzt glaube ich ist eine Erklärung fällig.
Corinna schaffte so la la die Handelakademie, nach der Matura eröffnete sie uns „ich gehe nach Griechenland als Au pair Mädchen“. Hatte sie sich tatsächlich über ein Zeitungsinserat eine Stelle beschafft und uns vor die vollendeten Tatsachen gestellt. Was soll ein Vater, der sich selbst in der Welt herumgetrieben hat, schon sagen als OK. Corinna war immer schon clever, in ihrem Vertrag hatte sie auf die Klausel bestanden eine Schule besuchen zu können um griechisch zu lernen.
Nach einem Jahr fing sie bei Epirotiki Lines als Stewardesse an arbeitete sich die Erfolgsleiter hoch und so konnten wir sie in Fort de France als Cruise director in die Arme schließen.
Eine kleine Episode am Rande, der Schiffsarzt war eine Ärztin aus Deutschland die mich ganz erstaunt fragte „wieso kommen sie eigentlich nie auf eine Kreuzfahrt“, „erstens bin ich noch nicht so alt um mich herumkutschieren zu lassen und zweitens fahre ich auf richtigen Schiffen unter Segel und nicht auf einem Kakaosprudler, so nenne ich auch heute noch alle motorbetriebenen Schiffe“. 2 Jahre später, konnte ich Corinnas drängen nicht mehr widerstehen und ging mit Sina auf eine Kreuzfahrt im östlichen Mittelmeer und wie es der Teufel so will, wen traf ich am Pier von Rhodos? Die Schiffsärztin, sie sah mich nur an und bemerkte „sie auf Kreuzfahrt da sind sie aber schnell gealtert“.
Aber zurück nach Martinique. An Bord der Worldrenaissance verabredeten wir ein Treffen auf Bequia (Bekwe ausgesprochen) in der Admiralty Bay, gut und schön aber wie bringe ich der Crew die Änderung des Fahrplans bei? Da griff ich zu einer List, am Abend vor dem Treffen machte ich mich am Funkgerät zu schaffen, ohne es natürlich einzuschalten aber das fiel den Süßwassermatrosen sowieso nicht auf. „Stellt euch vor ich habe gerade mit meiner Tochter gesprochen, die kommen morgen nach Bequia und haben einen halben Tag frei, sie kommt mit ihren Stewardessen zu uns an Bord, ich sag euch lauter super Hasen“. Jetzt spinnt unser Skipper total, war die einhellige Meinung. „Wollen wir wetten?“ „Gut Skipper wenn die Mädels nicht kommen gibst du im nächsten Hafen eine Runde aus, „und wenn sie kommen?“ „dann zahlt jeder von uns einen Drink für dich“. Mir schwante Unheil denn die Crew bestand aus 9 Mann, das kann ja heiter für mich werden dachte ich bei mir und so war es auch. Das Traumschiff lies pünktlich um 06-30-00 den Anker in die Admiralty Bay fallen,

die Passagiere stiegen in die Tenderboote, angetrieben von den Mädels die sich natürlich riesig auf die Abwechslung freuten, über Funk kam der Ruf „alles klar Vati, du kannst kommen“. Mit einem gekonnten Manöver legte ich längsseits an 5 Superhasen, ein Steward mit einem Doppelliter Ouzo unter dem Arm enterten unseren Kahn, ja und der wurde Jahre später mein Schwiegersohn, nicht der Ouzo sondern der Steward. Vorher fragte noch einer der Passagiere „Corinna wer ist eigentlich dein Vater?“ „der, der aussieht wie ein Pirat“. Die Mädels waren an Bord, wir legten ab und die Crew war verschwunden. Was war los? 10 Minuten später stieg von unten ein Duft wie aus einem Puff auf, frisch rasiert den Schmerbauch eingezogen begrüßten sie artig unsere Gäste und sprangen elegant mit einem Hechtsprung über die Reling ins Wasser. Wir hatten Leberpastete, Fleischschmalz, Wurst und Speck aus Österreich an Bord. Der Wein wurde knapp, kein Problem, über Funk wurde ein Taxiboot gerufen mit dem Auftrag einige gut gekühlte Flaschen Wein zu besorgen, dann ging’s richtig los, Anker auf, Segel gesetzt und wir segelten rund um die World Renaissance sehr zum Gaudium der Mädels und der sich noch an Bord verbliebenen Passagiere. 11-30-00 brachte ich die ganze, leicht angesäuselte Gesellschaft zurück auf ihr Schiff.

Corinna hatte am Abend Dienst am Captainstable und der war stocksauer hatte ich ihm doch die Show gestohlen. Er bemerkte nur „der einzige der anscheinend auf diesem Schiff arbeitet dürfte wohl ich sein“.
Mit dieser Party wurde ich bei der gesamten Epirotiki - Flotte bekannt wie ein bunter Hund.


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