frixos Kapitän
Anmeldungsdatum: 26.02.2006 Beiträge: 723
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Verfasst am: 11.03.2006 10:10 Titel: REGATTAFIEBER |
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Makart Yachting machte mir das Angebot beim nächsten Kornaten Cup die Red Tiger zu segeln, für mich eine ungeahnte Auszeichnung war doch diese Regatta jedes Jahr mit den besten Skippern aus mehreren Nationen besetzt. Gut ich hatte im vergangenen Jahr in der 30 Fuß Klasse einen beachtlichen 2ten Platz belegt, aber die Red Tiger war eine X 402, die Königsklasse unter den Yachten, ich wandelte auf Wolken der Seeligkeit. Sofort trat ich in Aktion und legte ein Programm fest. In den Wintermonaten wurde 1x pro Woche für die Crew ein Navigationskurs abgehalten der mir jede Menge Stress bereitete kam ich doch oft erst gegen 9/h, durch meine Tätigkeit als Reiseleiter, aus Salzburg, Prag oder Budapest zurück und musste am nächsten Tag um 5’20/h aus den Federn. 2 Wochen vor der Regatta machten wir mit der Red Tiger 1 Woche Training um das Schiff in den Griff zu bekommen, Murter – Korcula – Dubrovnik und zurück, dann war es soweit. Vorerst war aber ein Problem zu lösen, Start des Rennens war Dienstag nach Ostern und ausgerechnet für Ostermontag hatten sich 8 Italiener aus Neapel für eine Budapesttour angemeldet, das hieß für mich endloser Stau an der Grenze bei der Heimreise und tatsächlich die Warteschlange begann 15 Kilometer vor Heygeshalom, da griff ich zu einem Trick. Um im Budapester Burgviertel zu Parken hatte ich eine Sondergenehmigung, die war Rot-Weiß-Rot und hatte in der Mitte das Symbol der Burg. Mir ging ein Licht auf und die Warnblinkanlage des Fords Transit an, raus auf die Gegenfahrbahn, in der linken Hand die Karte und mit Gehupe ging es flott dahin. Plötzlich sprang der Fahrer eines Wiener Pkws mit ausgebreiteten Armen auf die Fahrbahn um mich zu stoppen doch als er den rotweißroten Wisch sah auch sofort wieder auf die Seite und salutierte. Meine Italiener waren beeindruckt von dieser Sondergenehmigung doch als ich erzählte um was für einen wertlosen Wisch es sich eigentlich handelt hatte sie nur ein Kommentar „Frederico du musst deine Wurzeln in Napoli haben. Kurz und gut um 20’30/h war ich mit 800.- Schilling Trinkgeld in Wien.
Mein Citroen war schon am Vortag gepackt worden und die Crew wartete schon vor dem Intercont Hotel.
Am frühen Morgen erreichten wir Murter/Hramina um 09/h war Steuermannsbesprechung und los ging’s.
DAS RENNEN
1. Tag Rund Vragada – Murter 2ter Platz gesamt.
2. Tag Murter – Piskera, durch hohen Wellengang die Markierungsboje aus den Augen verloren, Riss im Großsegel, trotzdem 3ter Platz gesamt.
3. Tag Piskera -- Kornat – Murter und große Sauerei.
Am Morgen bei der Steuermannsbesprechung wurde die Strecke bestimmt, außerhalb der Insel sollte gefahren werden, habe alles auf Diktaphon aufgenommen, doch wie wir zum Kap der Insel Kornat kamen traute ich meinen Augen nicht. Die Gringo eine 30’’ Elan Rennziege mit Keflarsegel und der Werkscrew von Elan huschte am Kap vorbei und war dahin Eine Dehler 38’’, mit einem österreichischen Staatsmeister als Skipper, kam unter Motor aus den Inseln heraus allerdings konnten wir die noch schnappen doch die Gringo war auf und davon. Luis Gazzari, Redakteur der Yachtrevue, fuhr auf einer Elan 43 mit dem Yugoslawischen Staatsmeister als Skipper und lief vielleicht 50 Meter vor uns durchs Ziel. Unser Protest gegen die Gringo wurde trotz der Tonbandaufzeichnung vom Tisch gewischt. Sieger wurde ein Würdiger,
1ter gesamt Anton Stadler Weltmeister in der Sharkklasse.
2ter gesamt die Gringo. Werksteam von Elan
3ter Lous Gazzari mit seinem angemieteten Staatsmeister. Und für uns blieb die blecherne Medaille, der undankbare 4te Gesamtplatz, aber von 134 Yachten als vierte durchs Ziel zu gehen ist doch auch schön, aber nicht für mich .
Man sagt zwar wer nicht verlieren kann wird auch kein Sieger, aber muss es durch Betrug sein? Die Yugos wollten unbedingt einen von ihnen am Podest haben.
Das wars, eine Regatta bin ich nie wieder gesegelt. |
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