frixos Kapitän
Anmeldungsdatum: 26.02.2006 Beiträge: 723
|
Verfasst am: 30.12.2006 11:32 Titel: DER KAISER UND SEIN CUP |
|
|
Eigentlich ist sein Name Wolfgang Königer, den Namen Kaiser hat er von uns bekommen. Ich weis nicht wo er sich heute herumtreibt, Barbados, Trinidad und Tobago, Panama, Fidschi Inseln waren seine Stationen.
Er hatte aber einmal die Idee auf dem Neusiedlersee eine Regatta zu veranstalten, den oben erwähnten Cup. Der Erlös aus den Meldungen und den Spenden wurde gespendet, Behindertenheim Neusiedl, Storchenmutter von Parndorf und für das SOS Kinderdorf Pötsching.
Vom letzten Cup möchte ich berichten.
Für das Meer der Wiener war es die größte Regatta die jemals stattgefunden hatte, 84 Yachten waren am Start und ein schöner Geldbetrag kam zusammen.
Da hatte er die Idee das Kinderdorf Pötsching zu einem verlängertem Segelwochenende einzuladen und ich die Schnapsidee mit den Kids auf dem Seeweg einzureisen doch dazu brauchte ich Geld.
Ein Aufruf zu einem Seglergschnas und alle sind gekommen.
Eine Band sorgte für Stimmung, etliche Tombolapreise wurden zusammengeschnorrt und den Manöverschluck organisierte ich aus Ungarn.
Ja und für unzüchtige Lieder zur Laute sorgten der Kaiser und ich.
Dann kam der schwerste Teil, die ungarische und österreichische Bürokratie, aber auch dieser Amtsschimmel wurde mit Sinas Hilfe bezwungen.
Allerdings kam noch die Aufforderung sich mit dem Postenkommandanten von Mörbisch ins Einvernehmen zu setzten, und der sagte „Nein, kommt nicht in Frage“. Bei diesem Nein blieb er auch noch nach der zweiten Flasche Wein im Seerestaurant, da macht ich ihm ein Angebot das er nicht ablehnen konnte, „entweder sie stimmen zu oder bringe die ganze Aktion, die nur wegen der Sturheit eines Beamten scheitert in die Medien“. Damit hatte er allerdings nicht gerechnet und willigte ein.
Die Kids mit ihren Betreuern konnten kommen und kamen auch.
Inzwischen hatte ich in Fertörakosz Verbindung mit der dortigen deutschsprachigen Minderheitsschule aufgenommen, die ungarischen Kinder zu einer Gulasch und Palatschinken Party eingeladen und zu einem kleinen Schnuppertörn auf dem ungarischen Teil des See.
Der Direktor war begeistert.
Mit den ungarischen Behörden war alles geregelt, glaubte ich zumindest, denn als das erste von 11 Schiffen aus dem Schilfgürtel auftauchte wurden die Grenzbeamten nervös. Wie sagt man bei uns „der Buschkawüh war fertig“.
Die Lehrerin der Klasse erklärte alles, legte meine ungarische Genehmigung vor, die Beamten funkten nach Sopron, alles war Bistosz, was so viel wie OK heißt, noch dazu als ich die geschockten Grenzer zu einem kleine Umtrunk einlud.
Die Skipper präsentierten die Pässe der stolzen Kids und alle verbrachten zwei wunderschöne Tage der grenzüberschreitenden Freundschaft
Wenn auch heute manche behaupten dass sie die ersten waren die nach dem Krieg auf dem Seeweg nach Ungarn eingereist sind, es war der „royal-sailing Yachtsportverein“ in Zusammenarbeit mit dem Kaiser vom Neusiedlersee und dem Yachtclub Seewind und darauf bin ich heute noch verdammt stolz.
Und das war die Belohnung, kann es was schöneres geben?
|
|