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Dänische Südsee



 
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Chief Jörn
Marinero


Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 18
Wohnort: Buchholz i.d.N.

BeitragVerfasst am: 24.09.2006 18:52    Titel: Dänische Südsee Antworten mit Zitat

Dänische Südsee 2006


Samstag, den 09.09.2006 Anreise nach Kerteminde
und weiter von Kerteminde nach Kolby Käs


09.09.2006 um 06.00 Abfahrt in Buchholz zunächst über HH-Niendorf, und Einsammeln der Restcrew. Dann auf der A7 eigentlich nur noch geradeaus über Flensburg und Apenrade und weiter nach Kerteminde. Ankunft 10.30. Das war gerade rechtzeitig, denn wir wurden von unserer Vorgänger-Crew um Dieter Voigt schon mit gepackten Taschen erwartet. Um 11.00 Uhr waren Bootsübergabe und Autotausch gegessen und wir waren allein mit der "Heide-Witzka". Das angesagte schöne Sommerwetter hatte sich noch nicht eingestellt, aber es waren schon erste Löcher in der Wolkendecke. Das schlechte Wetter, dass unsere Vorgänger die ganze Woche vor uns ertragen mußten, schien sich langsam zum Guten zu wenden. Die Verproviantierung hatte schon in Hamburg stattgefunden , das heiß, dass wir für die ersten Tage alles notwendiege an Ess- und Trinkbaren im Auto hatten . Deshalb hieß es nach der technischen und
sicherheitsrelevanten Einweisung der Crew schon um 13.45 "Leinen los!", und ab nach Kolby Käs auf der nördlich von Fünen gelegenen Insel Samsö. Der Wind blies uns anfangs noch mit 3-4, später mit 2-3 Bft aus NW, gerade richtig zum eingewöhnen an die neue Art der Fortbewegung. Die Sonne kam auch immer besser durch, sodass sich der Nachmittag noch zu einem herrlichen Spätsommertag entwickelte.

Trotz de guten Windes hat es doch bis 19.30 gedauert, bis wir unser Schiff in Kolby Käs festmachen konnten (28.7 Sm). Das war ein langer Tag, und so ist nach dem Abenbrot keiner mehr so richtig frisch gewesen. Also hieß es früh für alle ab in die frisch gemachten Kojen.

Gäste finden gute Liegemöglichkeiten im südlichen Hafenbecken von Kolby Käs bei einer Wassertiefe von 2,5 - 4 m. Wie schon im letzten Jahr zeigt sich wieder, dass man sich Mitte September keine Sorgen um einen Liegeplatz zu machen braucht. Wir hatten die freie Auswahl oblängseits an der Innenmole, oder zwischen den Pfählen in der Südecke des Hafens.



Sonntag, den 10.09.2006 von Kolby Käs nach Middelfart


Ausgeschlafen und gut gefrühstückt stechen wir um 10.50 Uhr wieder in See. 11.00 Segel gesetzt. Heute wollen wir bis nach Middelfart kommen. Bei Winstärke 1 - angesagt waren 3-4 - kommen wir jedoch nicht so richtig voran und beschließen, die Reise unter Motor fortzusetzen. Als Trost wird uns aber ein strahlender Sonnentag beschert. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir die Ansteuerung von Middelfart und machenn um 17.35 im Stadthafen von Middelfart fest. (33 Sm)

Die Stadtmarina von Middelfart ist noch ziehlich neu und demensprechend modern ausgestattet. Rund um die neue Bibliothek liegt man in halbkreisförmiger Anordnung zwischen den Pfählen. Die hier erstmalig angetroffenen Chipkarten für die Sanitäranlagen und sonstige Nebenleistungen wie Wasser und Strom werden wir auf diesem Törn noch öfter antreffen. 1 oder 2 Euro mehr an Hafengeld hätte es zumindest für Wasser und Strom auch getan, und man hätte sich die teure Installation der Abrechnungselektronik an den Säulen sparen können. Nichts desto Trotz, wie eigentlich immer in Dänemark, alles top!

Nach dem abendlichen Spaziergang durch die schöne, durchrestaurierte Altstadt, widerlegt ein Besuch in Holms Restaurant die These, dass man in Dänemark nicht vorzüglch speisen kann. Über die Preise spreche ich jetzt nicht, sondern danke Rolf noch einmal ausdrücklich für seine Einladung zu diesem Event.




Montag, den 11.09.2006 von Middelfart nach Ärosund

Trotz angesagter Winde aus ESE um 3-4 Bft laufen wir um 10.45 Uhr zunächst bei Windstille und strahlendem Sonnenschein unter Motor in den Snaevringen ein und fahren in Richtung Kleinen Belt. Um 11.45 kommt nördlich der Insel Fäno soviel Wind auf, dass wir Segel setzen können. Da der Wind aus Süd weht müssen wir einige Kreuzschläge fahren. Der Wind mit 2-3 Bft. ist gerade richtig, um die Manöver mit unserer noch nicht eingespielten Mannschaft zu üben. Um 15.45 schläft der Wind bei immer noch strahlendem Sonnenschein wieder ein, und wir motoren weiter nach Ärosund.18.00 fest in Ärosund. (27.5 Sm)

Unser gestriges kulinarisches Spitzenerlebnis hat unsere für heute eingeteilten Küchenbullen zu absoluten Höchstleistungen angetrieben. Es gab im Ofen gebackene Schweinefiletstränge à la Thomas mit Gemüsevariationen und rohgebratene Kartoffeln à la Frank. Delicious!!

Den Abend beschließen wir mit einigen Runden "Grauer Laus" bei einem guten Schluck Rotwein. Für die, die es nicht kennen: Graue Laus ist ein Ramsch zu viert. Jeder Mitspieler bekommt 8 Karten. Es gelten die gleichen Regeln wie beim Ramsch mit einer Erschwernis: Die Kreuz-Dame zählt 200 und die Pik-Dame zählt 100. Beide Karten werden aber normal gespielt. Erschwerter Sinn des Spiels ist natürlich zu versuchen, diese Damen auf keinen Fall zu erhalten, sondern wenn machbar (igitt wie gemein), möglichst beide einem anderen unterzujubeln. Einfach grausam!!




Dienstag, den 12.09.2006 von Ärosund nach Apenrade


11.10 Leinen los. 11.20 Segel gesetzt. Wind 3 Bft. aus SE. Kurs 190°. Beginn eines traumhaften Segeltages bei strahlendem Sonnenschein. Wir knüppeln erstmal Höhe, weil der Wind lt. Wetterbericht noch auf Süd drehen soll. Das tritt nicht ein, und so fallen wir um 13.40 bei inzwischen 4 Bft. auf Kurs 245° Richtung Apenrade ab. Um 15.00 ist der auf 1 Bft. eingeschlafen, und wir beschließen unseren Blister (Restwindverstärker) zu setzen. Das läßt noch einmal richtig Freude aufkommen. Um 16.20 mit
mittlerweile Blick auf unser heutiges Ziel ist der Wind total eingeschlafen. Segel geborgen und 17.20 fest in Apenrade. (22.1 Sm)

Gastlieger sind am besten im Yachthafen südlich des Handelshafens aufgehoben. Der Liegeplatz auf 2 - 2,5 m Wassertiefe wird mit dem Hafenmeister abgesprochen. Nach dem Festmachen ist Proviant fassen angesagt. Unser Wunsch nach frischem Fisch geht in Erfüllung, denn der Fischladen befindet sich nur unweit von der Marina. Rolf kredenzt uns Seelachsfilet satt aus der Pfanne mit Buttersauce und Salzkartoffeln. Mal wieder traumhaft! Nur schauerlich der Gedanke an den nächsten Gang auf die Waage.

An der Apenrader Förde gelegen, hat Apenrade mit seinem Seehafen eine alte Tradition als Seefahrerstadt und Werftstandort. Die noch heute bedeutende Hafenstadt besitzt eine sehenswerte Altstadt und zeichnet sich durch eine bevorzugte landschaftliche Lage aus. In Apenrade lebt heute noch ein relativ großer Anteil deutschsprachiger Bewohner, die sich im Bund deutscher Nordschleswiger zusammengeschlossen haben und die, ebenso wie die Dänen in Schleswig-Holstein, Minderheitenschutz genießen. Noch heute haben alle wesentlichen überregionalen Einrichtungen der deutschen Volksgruppe wie Gymnasium, Zeitung, Geschäftsstelle und Bücherei ihren Sitz in der Fördestadt. <br>Die sehenswerte Altstadt erkunden wir in einem ausgiebigen abendlichen
Spaziergang.




Mittwoch, den 13.09.2006 von Apenrade nach Gelting



10.10 Auslaufen Apenrade. 10.20 Segel gesetzt. Wetter sonnig, Wind wenig aus SE. 11.40 Wind schläft ganz ein,Segel geborgen und Motor an. 12.15 kommt wieder leichter Wind aus SE auf. Wir setzen wieder Segel und kreuzen Alsfjord auf. Die Manöver werden immer besser, und wir registrieren die ersten vernagelten Mitbewerber. Um 14.30 wird es noch sportlicher, denn wir segeln in das enge Fahrwasser des Alssund. Aber bei Wind um 2 Bft. machen die Manöver richtig Spaß. UM 15.55 sind wir vor der Klappbrücke von Sonderburg, bergen die Segel und fahren Warteschleifen unter Motor. Um 16.15 geht die Brücke auf und wir treffen bei der Durchfahrt auf Peter Bahnsen mit seine SY "Rüm Hard". Wenn er das hier liest, soll er doch mal eine Mail schicken, oder was ins Forum schreiben. 16.30 wieder Segel gesetzt und mit Anlieger bei 3 Bft. nach Gelting gesegelt. 18.50 Segel geborgen, 19.10 fest in Gelting. (37.5 Sm) Gelting ist ein modemer Yachthafen westlich des ehemaligen Fähranlegers. Gäste belegen die Liegeplätze nach Absprache mit dem Hafenmeister (Wassertiefe: 2-3m).

Wieder ein Segeltag bei strahlendem Sonnenschein, der heute abend noch mit einem Aalessen im legendären "Fähr Cafe" gekrönt werden soll. Irgendwann vor etwa 20 Jahren war ich schon einmal hier und habe die tollsten Erinnerungen an ein ganz spezielles Aalrestaurant. Den Namen des Restaurants hatte ich zwar vergessen, aber der Weg zum Fähr Cafe war für mich als wäre ich erst gestern erst dort gewesen. An das Restaurant konnte ich mich aber garnicht erinnern, an die Räumlichkeiten auch nicht und die legendäre Alkarte gab es auch nicht. Aber Brataal gab es doch und war auch so richtig lecker!



Donnerstag, den 14.09.2006 von Gelting nach Aeroeskoebing



10.45 Auslaufen Gelting. 11.00 Segel gesetzt. Wind 3-4 Bft aus ENE (warum auch nicht, wir hatten schließlich bisher jeden Tag Wind von vorn).Wieder sonnig! 11.45 Kalkgrund passiert. 13.10 querab Leuchtturm Kaegnaes. 14.00 querab Gamel Poel. 15.15 querab Skoldneas. 18.00 Ansteuerung Aeroeskoebing. Entweder liegen Gastboote im nördlich gelegenen Yachthafen auf 2,5 m Wassertiefe oder in dem vor allem für große Yachten besser geeigneten Handelshafen auf 3,5 - 4,5 m Wassertiefe. Wir gehen nicht in die Marina, sondern in den alten Hafen um näher an der Stadt zu liegen. 18.15 fest in Aeroeskoebing.
Aeroeskoebing gilt als die malerischste Stadt der Insel und darüber hinaus als eine der schönsten Kleinstädte Dänemarks. Es befindet sich in der Mitte der Nordostküste Aeroes und ist ca. 750 Jahre alt. Die Stadt steht unter Denkmalschutz und erhielt 2002 den Europa-Nostra-Preis.
Die Kleinstadt hatte von je her nur lokale wirtschaftliche Bedeutung, und daran hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert. Das geringe Wachstum hatte jedoch den Vorteil, dass das historisch gewachsene Kleinstadtbild fast vollständig erhalten geblieben ist. Die malerische Hafenstadt wurde zu einem Touristenmagneten. Für den ausführlichen Rundgang haben wir uns den morgigen Vormittag aufgespart.

Zum Abendessen gab es übrigens das legendäre Labskaus nach Art SeesackNet, was der Skipper leichtsinniger Weise schon vor Reiseantritt versprochen hatte zu kochen. Doch bei dem Lob, das im Anschluß wieder ausgesprochen wurde, ist die aufwendige Zubereitung schnell vergessen.



Freitag, den 15.09.2006 von Aeroeskoebing nach Bagenkop


12.35 Auslaufen Aeroeskoebing. Wind 4-5 Bft aus E, noch heiter bis wolkig. Genua gesetzt, das reicht bei halben Wind bis zur Ansteuerung zur Pimmelallee nach Marstal. 13.20 Ansteuerung Marstall. Wir bergen die Genua, da der Wind südlicher und stärker geworden ist, und wir wollen indem engen Fahrwasser kein Risiko eingehen. Fahrt unter Motor bis zur Ausfahrt Marstal. 15.15 Genua wieder gesetzt. Wir haben jetzt starken Wind wieder aus E, können aber nach Bagenkop gerade noch einen Anlieger fahren. Der Wind frischt weiter auf bis auf satte 7 Bft. Wir nehmen ein Reff in die Genua. 16.40 Ansteuerung Bagenkop. Gastlieger finden am besten im nördlichen Hafenbecken einen Platz. Der Hafen ist nicht so windgeschützt wie erhofft, doch wir finden einen Platz, wo wir halbwegs gegen den Wind festmachen können. So haben wir es doch noch relativ einfach! 16.55 fest in Bagenkop. (20.3 Sm)

Nach dem frischen Tag haben wir reichlich Hunger und dementsprechend wird eingekauft. Es gibt Nackensteaks mit frischen Champignons und Zwiebeln, Salat und Kartoffeln. Den Abend beschließt eine ausgiebige Runde "Graue Laus" und natürlich auch einen guten Tropfen aus der "Bordapotheke". Wir sind gut vertäut und können auch bei dem pfeifenden Wind gut schlafen.




Samstag, den 16.09.2006 von Bagenkop nach Orth


10.00 Auslaufen Bagenkop. 10.10 Segel gesetzt. 10.20 Genua und Groß gerefft. Wind 5-6 Bft. aus E. In Richtung Fehmarn können wir gerade noch anliegen, aber im Fehmarnsund müssen wir aufkreuzen. Es kachelt den ganzen Tag bei leicht bewölktem Himmel, und wir sind froh, als um 16.00 die Segel vor
der Ansteuerung von Orth bergen. 16.30 fest am Kai von Orth. (32.9 Sm)

Kaum fest inOrth, sehen wir eine Bavaria 40 einlaufen, und erkennen die SY "Shanty" mit Skipper Jochen Schwarz und Ehefrau Renate. Siemachen neben uns fest, und es gibt einen gemeinsamen "Festmacher" und Begrüßungsschluck.<br>Abends geht es in das Piratennest, weil wir vom letzten ja noch Piratendollar einzulösen haben. Auch so kann man Leute anlocken. Das Essen hat gut geschmeckt, aber neue Dollars hat es nicht gegeben. Siehste, jetzt können wir nächstes mal auch woanders hingehen!




Sonnstag, den 17.09.2006 von Orth nach Heiligenhafen



10.30 Auslaufen Orth. 10.45 Segel gesetzt, Wind wieder moderat mit 2-3 Bft aus E. Wetter wieder zum Helden zeugen, oder wie hieß das? 11.55 vor dem Haupthafen von Heiligenhafen Segel geborgen. 12.07 fest an der Tankstelle. Die macht Sonntags zwar erst um 14.00 auf, aber das stört nicht, denn uns ist es egal wo wir das Schiff reinigen. So sind wir wenigstens die ersten beim Tanken. Auf der Suche nach dem Hafenmeister noch Jonny Sperhake und Otto Blei von der SKB getroffen. Beide waren natürlich auch begeistert von den wahnsinnigen Segelbedingungen dieser Septemberwoche. Unser vorgesehener Liegeplatz an Steg 8 war durch eine rote Marke blockiert und so machen wir nach dem Tanken und nach Absprache mit dem Hafenmeister an Steg 7 neben der SY "Bounty" von Otto Bley fest. Um 15.00 werden wir von Rolfs Frau Heike abgeholt, und es geht ab nach Haus.

So ist ein traumhafter Segeltörn leider zu Ende. Was bleibt sind die Erinnerung und die Gewissheit, dass dieser Törn so leicht nicht zu toppen sein wird!

Ausführliche Beschreibung und mehr Bilder imTörnbericht

Gruß

_________________
Chief Jörn
.....und kiek mol in op
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