MONTAGNE PELÉE
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#1: MONTAGNE PELÉE Autor: frixos BeitragVerfasst am: 02.03.2006 00:29
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PELE DIE FEUERGÖTTIN

Pele, ein Name der in vielen Teilen der Welt, sei es in Polynesien, Südamerika oder hier in der Karibik, mit Ehrfurcht und Angst genannt wird, sie ist die Herrscherin der Vulkane, sie hat die Macht mit ihrem Atem alles zu zerstören aber auch die Erde, durch die Lava die sie ausspeit, fruchtbar zu machen, sobald das Magma und ihr Zorn erkaltet ist. Alle Inseln der Antillen hat sie geschaffen und durch den fruchtbaren Lavaboden in kleine Paradiese verwandelt. Blumen in einer nie gesehenen Pracht, Mangos, Papayas und das braune Gold der Karibik, das Zuckerrohr aus dem der aromatische Rum gemacht wird, um den es so viele Kriege gegeben hat, verdanken ihr die Menschen. Lange hat sie dem Treiben, voll von Gewalt, Missgunst und Herrschsucht, zugesehen, dann war es ihr zuviel. Nicht einmal der Name, den man ihr zu Ehren ei-nem Berg gab konnte sie besänftigen. Gerade diesen Berg wählte sie für ihre furchtbare Bestrafung der Frevler. Von dem Bistro auf der Bastei, einen Planteur in der Hand, blicke ich hinauf zu ihrem Thron, und lausche der Geschichte die mir der alte Patron vom Montagne Pelée erzählt: Saint Pierre, auch das kleine Paris der Antillen genannt, die Metropole des Vergnügens schlechthin.



Theater, Cabarets und vornehme Restaurants locken die Reichen und Schönen der ganzen Umgebung an. Auf der Bastei des Fort Desnot flanieren die Kavaliere mit ihren kreolischen Schönen und die Straßencafés sind gut besucht. Man parliert bei Champagner und Langusten über das bevorstehende Wochenende und die vergangene Saison, an diesem Freitag den 7. Mai 1902. Die Regenzeit steht vor der Tür und viele der Zuckerbarone planen den europäischen Sommer, wie jedes Jahr, in Frankreich bei Frau und Kind zu verbringen. Eines aber ist ungewöhnlich an jenem strahlend schönen Tag, abseits des Stimmengewirrs und dem geschäftigen Treiben auf der Promenade, herrscht Totenstille.
Die Hunde und Katzen die normalerweise zwischen den Tischen der Bistros um einen Happen betteln sind ausgeblieben, kein Vogel weit und breit, sogar die fleißigen Kolibris, die sonst die Blüten der Hibiskussträucher umschwirren sind nicht zu sehen. Die Menschen sind viel zu viel mit sich selbst beschäftig um auf die Warnung der Natur zu hören. Plötzlich ein Grollen tief aus dem Erdinneren gefolgt von einem Donner und einer gewaltigen Explosion, eine Feuerwalze stürzt vom Montagne Pelée über die Stadt und binnen zwei Minuten ist alles vorbei. Die Menschen, die Guten wie die Bösen, durch die unvorstellbare Hitze zu Asche geworden, von den Schiffen auf der Reede treibt nur Asche auf dem friedlichen azurblauen Meer. 40.000 Menschen sind ausgelöscht. Als die zurückge-bliebene, inzwischen abgekühlte Wüste von den herbeigeeilten Rettungs-Mannschaften betreten werden kann finden sie nur Staub und Steine sonst nichts mehr vor. Oder doch? Plötzlich ein schwaches wimmern unter der meterhohen Staubschicht, eine fieberhafte Suche setzt ein und in 20 Meter Tiefe findet man ihn, „Louis Cyparis“ ein wegen Raubmord zu lebenslangem Kerker verurteilter Sträfling im Prison von Saint Pierre, der einzige Überlebende, war Pele gnädig zu ihm? Louis Cyparis wurde begnadigt und in einem nachgebauten Käfig, der seinen Kerker darstellen sollte, im Zirkus als Attraktion ausgestellt, und....... wahnsinnig. Ja, Peles Arm reicht weit.



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