fetznfliaga Skipper
Anmeldungsdatum: 06.03.2006 Beiträge: 260 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 22.04.2009 21:38 Titel: CRM: Crew Relation Management - Internet Crew Recruiting |
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Ah ja, weil heute das WWW 20 Jahre alt wird. Tim Berners-Lee im CERN und die Lösung auf die Frage, wo finde ich was. HTML und HTTP. Und 20 Jahre danach weiß erst recht keiner mehr, wo was steht.
Die Vorzüge des modernen Internets für Crew Relations Management (CRM) programs - Very Modern Crew Recruiting Strategies
Ein Geheim-Dossier
Die richtige Crew-Zusammenstellung ist ja ein bekannt schwieriges Problem. Wie geht man es aber wirklich richtig an, damit meine ich „richtig“ durchaus doppeldeutig. Einmal, damit man die „richtige“ Crew bekommt und keinen noch so begeistert enthusiastisch wirkenden Segelaspiranten ungesehen vorbeilaufen läßt, andererseits, wann fängt man mit der „richtigen“ Anwerbung an, wann ist der „richtige“ Zeitpunkt dafür gekommen. Plane ich ein Jahr voraus, kann es sein, daß bereits ein halbes Jahr vor dem Törn alle doch nicht mehr mitfahren können. Ganz ungünstig schaut’s ja aus, wenn man fix ausgebucht ist, sich in absoluter Sicherheit wiegt und dann Mann für Mann und Frau für Frau aus der geplanten Stamm-Crew wegbricht. Oder der Termin halt nach einem Jahr nicht mehr so günstig ist. Von den verschiedenartigen, einander leider nicht kollidierenden Terminen erst nicht zu reden. Denn alleine fahren macht auch dem stärksten Skipper keinen Spaß. Ganz im Gegensatz zum Schiller’schen Zitat, das den Mächtigsten schillernd alleine sieht.
Wie eben im modernen Leben, schaut man sich ungerne dicke Stöße von Seglerbiographien und lange Seemeilenbestätigungen an. Das läßt die spärliche Freizeit nicht zu. Außerdem kann man sich immer noch verschätzen, wenn man nur Schriftliches in der Hand hat. Da gibt’s inzwischen glücklicherweise modernere Methoden. E-Recruiting heißt das im modernen Unternehmensberatungsdeutsch mit anglizistischem Einschlag. Und genau da wird angesetzt. Da wird gesucht, da werden alle Profile einer durch ein Sailing Template geschickt und vorgefiltert. Herausgekommen sind ein paar Sailornet-Runden mit Charter-Unterstützung. Und bei ebendiesen Seemannsgarnrunden hat sich die Gruppe von Traumseglern gefunden. In den Weiten der wilden Forumswelt gegen Sturm und Welle gestählt, in unzähligen Forumsstürmen mit der notwendigen Praxis ausgestattet, wären da zu nennen:
Der ungekrönte Seekönig von Biograd: Stammgäste königlicher Abstammung braucht man immer an Bord. Sie heben das Ansehen des Schiffes und halten die alten Seemannstraditionen und- pflichten aufrecht, wie etwa richtige Flaggenführung, Navigation mit Zirkel und Bleistift. Am besten bekannt ist der viel zitierte Satz: „Le mer c’est moi“.
Captain Red Flag: Auch er ein alter Veteran, bereits einige Male dabei, bei jeder Flaggenparade dabei, gestählt durch zahlreiche Manöverfahrten und ein verläßliches Bordmitglied. Diesmal aber mit dem Portrait eben unseres Bordgeists, den er stolz auf seinem T-Shirt trug und der bereits vor 68 versuchte, die ideale Gemeinschaft in einer unvollendeten Welt zu etablieren. Aber dazu kommen wir 4 Absätze später.
Der Segelwolf: Wie es in großen Romanen und Erzählungen so vorkommt, war auch hier eine literarische Figur der Weltliteratur dabei und mehr an der Feinfühligkeit des Steppenwolfs als an der Brutalität des Seewolfs orientiert. Zumindest elektrisch sehr versiert, was uns zwar nicht immer Licht geschenkt, aber doch so einige bei der Reparatur einiger Lamperl und Leitungen von unschätzbarem Wert war.
Der Koloß der El Sueno: Maschinist allererster Klasse, von Topp bis Takel mit allen Wässerchen gewaschen, der einzige, der das Boot bestätigtermaßen von Topp bis zum Kiel erkundet hat, das heißt auf gut deutsch, erklimmt und ertaucht hat.
Piroska: Die gute Fee auf der El Sueno. Nach ihrer Pfeife tanzten alle Männer.
Na ja, und ich war halt auch dabei. Ich sollt‘ mir eigentlich auch einen ganz, ganz einfachen Namen zulegen. Das arme, arme Skipperlein wär ganz zutreffend. Bescheidenheit war noch nie meine Stärke.
Und wen ich da vergessen habe. Unseren roten Bordgeist, der virtuell mit Capt’n Red Flag dabei war, in Erinnerung an die alte 68-er Generation. Ernesto „Che“ Guevara war die ganze Woche präsent, er war sogar auch eigentlich immer sichtbar an Bord.
Der Törn ist lustig geworden. Wirklich.
Liebe Grüße,
das fetznfliaga _________________ Segeleuphorie statt Midlife-Crisis. |
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