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Sizilen - Portorosa - Catania und zurück



 
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bauruine
Matrose


Anmeldungsdatum: 16.12.2011
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 02.11.2017 14:25    Titel: Sizilen - Portorosa - Catania und zurück Antworten mit Zitat

Moin,
mein letzter Bericht ist etwas lang geraten, drum jetzt etwas kürzer. Die Einführung dennoch ausführlich, da es mir wichtig erscheint auch Dinge zum Vercharterer und den Yachten zu zeigen.:

Oktober 2017: Anreise mit Eurowings DUS-CTA, keine 3 Stunden. Dann 2 Stunden mit dem gecharterten Bus nach Portorosa nahe Tonnarella auf der Nordseite von Sizilien: Eine nicht gewachsene Ferienanlage mit recht großer Marina.
Da quasi keine Einkaufsmöglichkeit vor Ort mit dem Kleinbus des Vercharterers "Spartivento" zum nächsten kleinen Supermarkt. Der große LIDLE ist mit über 10km etwas weit weg.

Yachtübernahme, eine angeblich im Juni in Dienst gestellte Jeanneau Odyssey 449 zieht sich hin.
Dass der Kartenplotter zwischen den Steuerständen ausgebaut ist, kann man nicht übersehen. Dass an vielen Stellen die Umleimer und Gummidichtungen der Einbauten schon abgelöst sind spricht gegen die Werft. Dass in den Kabinen und Salon keinerlei Haken sind ist den meisten Charterern wohl bekannt.

Aber sauber ist das ganze Schiff (positiv ernst gemeint). So stinkt aber nicht nur das Wasser in den Tanks stark nach Chlor (für Tee und Kaffee wie sich rausstellt ungenießbar), sondern die in der Plicht in Plastiksäcken abgestellten "Pütt und Pann" zum selbsteinräumen sind ebenso Chlor behandelt. Alles Plastik, bis auf die ausreichend in Anzahl und Dimension in getrenntem Sack befindlichen Töpfe und Pfannen sowie die Essbestecke und andere Kochutensilien, die wenigsten aus Edelstahl sind. Die Plastiktassen sehen trotz intensivem Spülen durch Tee und Kaffee schon am 2. Tag nicht schön aus und aus den Plastikbechern schmeckt weder Saft, noch Bier oder gar Wein. Das Essen von den Plastiktellern geht allerdings. Es werden sobald möglich Gläser gekauft!
Aber: eine elektrische Espressomaschine und ein paar Kaffeekapseln dazu sind an Bord! Allerdings keine Möglichkeit Kaffee zu filtern, keine Thermoskanne oder irgend eine Plastik- oder Glaskanne um Tee zuzubereiten. Gut, dass die Crew zumindest darauf vorbereitet ist, und Thermoskannen, Kaffeetrichter mit langem Nutzel sowie Filter mitgebracht hat.

Schlimmer sieht es bei der Navigation aus: der Kartenplotter sei wegen Garantie weg, mithin steht kein GPS an Bord zur Verfügung und die Tochterinstrumente zeigen nur – – bei Allem, was mit GPS und Position direkt oder indirekt zu tun hat. (Sehr schade, da ich auf mein Android Tablet die zum eigentlich eingebauten Kartenplotter von Raymarine angebotene Software zur WLAN Fernbedienung und Ablesung schon installiert habe, um auch am sonst navigatorisch leeren Navi-Platz einige Daten zur Verfügung zu haben wollte).
Das Funkgerät ist nicht angemeldet, hat keine MMSI und kein Rufzeichen und zusätzlich würde mangels GPS auch ein Distress Ruf nicht so dolle sein.
Durchsicht der Seekarten zeigt, dass nur die Äolischen Inseln vorhanden sind, keine vernünftigen Karten für die Straße von Messina (nur ein Übersegler der da noch etwas rein reicht), gar keine für das Seegebiet östlich davon (Tropea etc.) und gar keine südlich von Messina. Der Vercharterer auf diese Unzulänglichkeiten angesprochen bot als einziges nur ein iPad mit Navionics Karten an, auf dem nur das Grundmodul freigeschaltet war, kein richtiges Routenmanagment etc. und nur ein 230V Netzteil, kein 12V Ladegerät (es ist kein 12V -> 230V Interverter an Bord.).
Ok man kann auch mit Logge und Kompass navigieren, wie früher, aber man gewöhnt sich ja an die moderne Technik. Und im Tidenstrom der Straße von Messina unterscheiden sich je nach Zeit und Ort FüG und FdW locker um 5kn.
Interessant, dass bis auf zwei Spanner alle Kontermuttern des Seezaunes lose sind – dauert nicht lang und ich habe sie gekontert. Um die Achterklampen sieht man im Gelcoat die netten Spinnenartigen Risse, die von Überlast zeugen, und die Backbord Klampe ist in sich und im Befestigungsflansch verdreht. Ein Tribut wohl an zu kurze Leinen und starken Schwell wie so oft in diesem Revier. Daher kommen wohl auch die Gelcoatschäden auf der Backbordseite des Rumpfes und der Badeplattform.
Bleibt nur noch zu meckern, dass die Kojenpolster im Vorschiff Stockflecken haben. Ich persönlich finde es doof, dass beide Toiletten elektrische sind …. Ansichtssache. Und die Beleuchtungsschaltung im Salon ist unbefriedigend: Es gibt nur quasi ungemütliches alles an, oder nur Pantry und/und ein Fußbodenlichtlein.

Technisch rückblickend auch Lob: Ankerwinde und -geschirr Top, laufendes Gut und Segel prima, Maschine Top, Batterien und Kühlung Top, Italienisches Hafenhandbuch ganz neu und prima. Der 1. Hilfe Kasten ungewöhnlich mit Stethoskop, Blutdruckmessgerät und Beatmungsmaske.
Sonst Übernahme und Rückgabe freundlich und kompetent.
Schön, dass der Charterstützpunkt von "Spartivento" ganz zu Anfang in der Einfahrt zur Marina liegt und eigene neue, für Italientische Verhältnisse großartige sanitäre Ausstattung hat!


Mehr zum eigentlichen Törn im nächsten Beitrag.



portorosa_luftbild2.jpg
 Beschreibung:
Da, wo der Cursor-Finger hin zeigt, gleich hinter der Einfahrsmole dicht neben dem Strand, ist Tankstelle, Anleger von Spartivento und deren sanitäre Einrichtungen.
 Dateigröße:  187.64 KB
 Angeschaut:  11721 mal

portorosa_luftbild2.jpg




Zuletzt bearbeitet von bauruine am 08.11.2017 17:24, insgesamt 3-mal bearbeitet
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bauruine
Matrose


Anmeldungsdatum: 16.12.2011
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 06.11.2017 10:51    Titel: Sizilen - Portorosa - Catania und zurück 2 Antworten mit Zitat

Hier der eigentliche Bericht. Die Zahlen am Anfang der Absätze bezeichnen die Tage mit Fahrten auf dem Wasser, nicht die Liegetage.

1: Wetterprognose Anfangs NE 2 abflauend. Das erste Ziel Vulcano überwiegend mit Maschine erreicht; Segel und laufendes Gut konnten getestet und für gut befunden werden.
Am frühen Nachmittag fällt der Anker auf 6m Wassertiefe in der Ankerbucht "Porto de Ponente" mit gut Kette; nach 2. Versuch hält er sicher. Im "Porto de Levante" auf der anderen Seite der Insel liegt noch der Schwimmsteg für Yachten aus, aber nicht eine Yacht hat dort fest gemacht (im Bild vom Vulcano gerade nicht mehr rechts zu sehen).
Aufstieg zum Kraterrand in gut 1 Stunde erst am nächsten Vormittag. Fischer bieten frisch gefangenen Fisch zu üblichen Marktpreisen an.




2: Mittags Anker auf und in der "Eol Marina" in "Porto Pignataro" auf Lipari festgemacht. "Eol Marina" hat die beiden westlichsten Schwimmstege und bietet für Spartivento Boote einen Rabatt und je eine freie Taxifahrt nach und vom Ortskern des Ortes Lipari. Das erspart einem den doch recht langen Weg auf der stark befahrenen Straße.
Sanitäre Anlagen einfach aber ausreichend. Wasser und Strom am Steg. Der Tag wird bis spät Abends mit Besichtigung der Sehenswürdigkeiten verbracht. Taxi kommt schnell auf Zuruf per Handy.


3: Noch vor Sonnenaufgang frisch machen, mit Sonnenaufgang Leinen los. Es sollen die ca. 45 sm bis Messina werden. Frühstück kurz nach Sonnenaufgang unter Autopilot.

Leider nur nahezu ausschließlich mit Maschine in kleiner Marschfahrt möglich (vgl. Bild). In der Straße von Messina trotz Springzeit nur mäßigen Gegenstrom von 2 maximal 3 kn, bisweilen Neerstrom nutzbar. Ist nicht die Hauptströmungszeit, da wir ca. eine Stunde nach Stillwasser dort sind. In der Straße dann etwas Wind – wir nutzen, was wir können.

Anlegen in Messina am "neuen" verlängerten Schwimmponton, dem schon einige Klampen fehlen. Nicht alle Leinen können daher lang sein. Es ruckt im Schwell de Schiffe enorm.
Hafenoffizieller will alle Ausweise haben und kopiert sie. Polizeiboote reichlich gegenwärtig. Spaziergang. Unruhiges Liegen, durch Schwell.
Wasser nur gegen extra Bezahlung. Strom eigentlich auch, wird uns aber geschenkt. Stadtbesichtigung fußläufig. Sanitäranlage bescheiden aber ausreichend.

4: Heute endlich Wind: wir jagen 'gen Süden, Wind dann aber abnehmend bis gar nichts mehr. Eben Wetterverhältnisse der Straße von Messina. Bald wieder Unterwassergenua notwendig bis zur Ankerbucht nördlich Giardini-Naxos direkt unter Taormina.
Im ganz nördlichen Zipfel der Bucht Fels. Sand nur ab etwa wenn man die Hütte am Strand des Tauchclubs (neben dem Tunnel der unter den Gleisen durchführt) 315 Grad peilt. Bis Ende September sind von "Yacht Hotel – Taormina" Mooringbojen ausgelegt, die kostenpflichtig sind. http://www.yachthotel.it/index.php?option=com_content&view=article&id=47:taormina-moorings&catid=72:yacht-hotel -- Uups, gut das Oktober ist.
Mit dem Dinghy an Land und Ausflüge mit dem Bus bzw. Zufuß hoch nach Taormina. Der eigentliche Fußweg ist abgerutscht, der Nottrampelpfad sollte nur bei trockenem Wetter und Tags begangen werden.
Zwei Nächte beherbergt uns die Bucht. Zwar tanzt die Yacht im leichten Schwell der entfernten Frachter auf und ab, aber kein Zerren an Mooringleinen oder Festmachern wie an den Schwimmstegen sondern, wie ein Blick auf die Markierungsboje unseres Ankers zeigt, liegen wir letztendlich vor Kette.


6: Anker auf und teils segeln, teils motorend 'gen Süden nahe Catania. Schwachwindig.
Statt einen der Marinas im großen Hafen von Catania anzulaufen war – im Nachhinein nicht verantwortbar – ein Liegeplatz in "Porto Rossi" reserviert worden, weil die Dame entgegen den Angaben im Hafenhandbuch sagte, für unseren Tiefgang sei Platz vorhanden und versparch auch sonst Gutes.
Die freiluft Duschen mit kalten Wasser ohne Kabinen sind eher für die Taucher gedacht. Das Marina Bistro hat zu. Gut bewacht ist die Anlage und hat eine Tankstelle direkt an der Einfahrt. Bei Schwell ist dieser Hafen für Segler nicht anlaufbar!
Ausflüge nach Catania Altstadt mit Bus bzw. Metro. Zwei Nächte hier weil Crewmitglieder gehen, andere vom Flughafen kommen.

8. Leinen los und rasch zurück nach Riposto -wie zuvor etwas Segeln einiges Motoren.
Ein Sturmtief, das schon vor einer Woche angekündigt wurde, hat sich jetzt auf Dienstag und Mittwoch für unser Gebiet festgelegt. Riposto ist ein guter Ort, um die Zeit zu überbrücken – man liegt relativ ruhig, weil die Anlage stark erweitert wurde. Hervorragende Sanitäranlagen unmittelbar am Liegeplatz, WLAN aber etwas schwach. Fischmarkt in 3 Minuten zu erreichen und gute Ausflugsmöglichkeiten mit Bus, Bahn oder Taxi zu den Sehenswürdigkeiten von Sizilien.
Empfehlenswert mit der schmalspur Eisenbahn – insbesondere mit den ganz alten Diesel-Triebwagen - rund Äthna bis Catania. Die Bahn geht bis knapp 1000m auf der NNW Seite hoch. Von Catania mit dem normalen Zug in kurzer Zeit für kleines Geld zurück nach Riposto.


Das Tiefdruckgebiet fordert sein Tribut: von den über 100 bei der "Rolex Middle Sea" Regatta gestarteten Yachten gehen nur 32 durch Ziel, aus verschiedene Gründen geben sehr viele auf. Einige kommen mit Rigg und Segelschäden auch in Riposto rein. Es war eine gute Entscheidung in Riposto zu bleiben, weil in der Straße von Messina erheblich mehr los ist.

11. Leinen los und hoch am Wind 'gen "Reggio Calabria". Wir hoffen dass es da ruhiger ist als in Messina. Ein Anlieger ist nicht möglich, es sind Holeschläge erforderlich. Mehr unter Land weniger Welle, aber auch mehr Windlöcher. In Böen um 25kn sonst um 20 kn geht es etwas weiter weg von der Küste zügig voran.


In Reggio schickt man uns aus dem etwas ruhigere Nordhafen zu den Schwimmpontons im SE Zipfel. Hier ist es eher unruhig. Das war wohl schon viel schlimmer, denn die beiden Schwimmstege sind auseinandergebrochen gewesen und nunmehr nur mit Leinen verbunden. (vgl. Bild) Die "sanitären Anlagen" sind in einem Privatgebäude nur schwer zu finden. Aber Wasser und Strom am Steg.


12. Es soll nochmals nach Lipari gehen, da die Frischlinge an Bord dort noch nicht waren. Mit dem ersten Licht früh raus, um Zeit für die 50 sm zu haben und den Nordstrom mitnehmen zu können.
Bis knapp 5 Knoten schieben uns, so dass wir knapp 10kn über Grund unter Segeln machen. Maschine muss dennoch nach den Regularien Standy sein. Im "Kreisverkehr" zwischen Messina und "Villa San Giovanni" , den wir nutzen um zwischen den VTGs die Seite zu wechseln schiebt er weniger, auf der Westseite nimmt er wieder zu. Aber je nachdem wo wir fahren trennt Kabelwasser den Neerstrom von unserem Schiebstrom. Schwertfisch-Boote sind im Herbst nicht mehr unterwegs, aber gefühlt unendlich viele kleiner Fischerboote und viele Stellnetze - recht unterschiedlich markiert.

Ab dem Kap "Capo Peloro" ist Schluss mit Segeln und Strömung und wir motoren auf geradem Weg bei null wahrem Wind nach Lipari.
Leinen fest kurz nach 15 Uhr und erneuter Ausflug in das Städtchen, dass gegenüber den Sommermonaten erfreulich leer ist. Die Restaurants locken allenthalben mit Sonderpreisen. Z.B. zwei Vorspeisen, ein Hauptgang, Getränk und Kaffee für 15.-€.


13. Ein letztes Mal Leinen Los und mit einem kleinen Abstecher am Vulcano vorbei unter Segeln mit Halbwind zwischen 10 kn und am Südkap von Vulcano 20 kn Wind zurück nach Portorossi. Tanken und unkomplizierte Rückgabe der Yacht.

Ca. 250sm leider viel unter Maschine, Durchschnittsverbrauch unter 2 Litern pro Stunde hat der 57PS Yanmar aus dem Tank gezogen.
Hafengebühren zwischen 50.- und 82.- €. Nirgend wo Platzmangel in den Marinas/Häfen. Nahezu überall Schwell insbesondere durch Fähren oder Frachter.
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