Winde auf Korsika
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#1: Winde auf Korsika Autor: frixos BeitragVerfasst am: 25.04.2006 00:48
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Windrichtungen im JahresschnittDie in den Sommermonaten am häufigsten wehenden Winde:

Nord: Tramontana: kalt und trocken; von jenseits der Alpen
Nordwest: Mistral (Maestrale): kalt und trocken; bringt klare Sicht
Nordost: Grecale: feucht und schwül
Ost: Levante: warm und feucht; ist verantwortlich für die Dünenbildung und die Entstehung der Lagunen an der Ostküste
Südost: Scirocco: feucht und heiß; bringt Gewitterstürme
Südwest: Libeccio (Libeccu): weht am häufigsten; mäßig stark; große Temperaturschwankungen; sagt Regen voraus
West: Ponente: sehr selten, heiß
Zusätzlich gibt es auch Land- und Seewinde, die sich aufgrund der unterschiedlich starken tageszeitlichen Erwärmung ergeben:
Die Seebrise mezziornu (ab 2 - 4 Stunden nach Sonnenaufgang) ... erreicht seinen Höhepunkt zwischen 13 - 14 Uhr und endet 1 - 2 Stunden vor Sonnenuntergang
Die Landbrise terranu (weht in der Nacht) ... in den frühen Morgenstunden, so heißt es, trägt sie den Duft der Macchia ins Meer hinaus.
Bei einer Fahrt entlang der Küste sollte man immer im Hinterkopf haben, dass der Wind von einen Kap zum anderen aus unterschiedlicher Richtung und in unterschiedlicher Stärke wehen kann. Die steil aufragenden Berge verursachen besonders dort, wo sie direkt aus dem Meer aufsteigen, einen ungeheuren Brandungsrücklauf. Bei schwerer See erreicht dieser Rücklauf enorme Ausmaße und glättet sich erst weit draußen auf offener See.
Gezeiten und Wasserstände
Im westlichen Mittelmeer treten die Gezeiten in halbtäglichen Abständen auf. Der Tidenhub an der Küste Korsikas beträgt bei Springtide 30 cm, bei Nipptide 10 cm. Abweichungen zwischen Morgen- und Abendpegel können bis zu 10 cm betragen. Winde erhöhen oder vermindern, je nach Richtung, den Wasserstand erheblich.

#2:  Autor: Volker BeitragVerfasst am: 23.05.2006 20:07
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Ich bin Ende letzten Jahres von Antibes nach Calvi und weiter über Ajacco nach Bonifacio gefahren, also entlang der Westküste Korsikas.

Vor der Fahrt habe ich mal nen alten Skipper von meinen Plan gefragt. Der meinte nur - "Westkorsika? Mmmhh" - war schonen nen Roman für ihn.

Der Törn war wirklich sehr schön. Die Küste ist einfach herrlich. Vom Wind her hatten wir zwei Tage sehr geringen bis gar keinen Wind. Das konnte sich aber auch binnen Stunden ändern bis 6 Bft.

Das eigentliche Problem war jedoch, daß es sehr wenig geeignete Schutzbuchten gab. Wenn ich mir die Seekarte anschaute und die Bucht, die wir dann ansteuerten, so ging mir doch der Mistral nicht so richtig aus dem Kopf. Wir sind aber verschont geblieben.

Wir haben nun vor, in diesem Herbst erneut von Antibes aus diesmal aber an der Ostküste langzufahren. Fällt da jemanden spontan etwas dazu ein?

#3:  Autor: frixos BeitragVerfasst am: 23.05.2006 21:35
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WINDKARTE KORSIKA




Willkommen in Ost Korsika.
Dieser Teil der Insel, unterteilt in die Regionen La Casinca - La Castagniccia - Le Moriani - Aléria-Ghisonaccia -, gehört zum Department Haute-Corse.

Es ist eine Wonne, das Badehandtuch im Sand der Stände an der Costa Serena und der Costa Verde auszubreiten. Zwischen Moriani-Plage, Aléria und Ghisonaccia gibt es eine herrliche Auswahl and Badebuchten, die oft von wunderschönen Pinienhainen gesäumt werden. Unaufdringlich und harmonisch sind die Hotels und Feriendörfer in die Landschaft integriert. Zum Entspannen gibt es genügend Gelegenheiten: Ob ein Bad in den erfrischenden kleinen Flüssen oder entlang der See – die Erholung im Urlaub ist garantiert. Eine besondere Attraktion sind die 10 Kilometer langen Strände von Arinella und Vignale, die durch den großen Kiefernwald von Pinea begrenzt werden. Wer sich nicht im Wasser tummeln möchte, findet dort eine schattige Zone zum Mountain Biker Fahren oder zum Spazierengehen.

La Casinca
Im Naturschutzgebiet von Casabianda leben über 100 Vogelarten und auch die Schildkröte ist hier heimisch. In einer Höhle in Ania di Fiumorbu kann die Behausung des „letzten ehrenvollen Banditen“ besichtigt werden. Und auch ein Ausflug zum 100 Meter hinabstürzenden San Gavino Wasserfall in Bujia ist lohnend.

Die Ostküste Korsikas ist seit mehr als 2500 Jahren Teil der Völkergeschichte des Mittelmeers. Im 6. Jahrhundert vor Christus wurde die Stadt Aléria von den Phöniziern gegründet. Danach wechselten sich Etrusker, Karthager und Römer in der Besiedlung des Landstrichs ab, bis es zum Einfall der Vandalen im 5. Jh. unserer Zeit kam. Diese Geschichte entdeckt man sowohl in den Ausgrabungsstädten – besonders der Römerzeit. Eine beeindruckende archäologische Sammlung von Zeugnissen beherbergt das Museum von Aléria, welches im Fort de Matra untergebracht ist. Außerdem lebt diese Zeit jedes Jahr im August wieder ein wenig auf bei der „Festa Antica“ mit ihren Wettkämpfen und Lanzenstechen in römischen Gewändern.

In dieser Region spielt der Anbau von Pampelmusen, Clementinen, Kiwis, Avocados und Qualitätsweinen eine wichtige Rolle. Vielerorts gibt es im Meer auch Aquakulturen in denen Fische und Meeresfrüchte gezüchtet werden. Besonders bekannt ist die Austernzucht in der Etang d’Urbinu und der Etang de Diane, eine Tradition die bis in die Römerzeit zurückreicht.

Die lokale Küche kennt zahlreiche Rezepte auf Kastanienbasis: Polenta, Kuchen und Konfitüren. Auf der Tafel dürfen aber auch der deftige Ziegenkäse, die charakteristischen Weine, köstliche Meerestiere und saftige Zitrusfrüchte nicht fehlen. Zum Abschluss des Mahles empfehlen sich die prämierten Liköre aus der Mavella. Wer köstliches, Durststillendes, natürliches Mineralwasser sucht findet in Orezza eine Quelle, die seit der Antike bekannt ist.

La Castagnicca
Die Geschichte der Insel nahm in der Castagniccia eine entscheidende historische Wende. 1725 wurde im Dorf Morosaglia Pascal Paoli geboren. Er schlug die militärische Laufbahn ein und wurde zum Leutnant der Kavallerie. 1755 erhoben sich die Korsen unter seiner Führung erfolgreich gegen die Vorherrschaft der Genuesen. Paoli wurde zum „General der Korischen Nation“ ernannt. Die berühmte republikanische Verfassung Korsikas wurde verabschiedet – 34 Jahre vor der Französischen Revolution. Die Stadt Corte war die neue Hauptstadt der Insel. Eine neue Verwaltung entstand, selbst eine Universiät, die „Ile Rousse“ wurde gegründet. Dann, im Jahr 1768, schloss Genua einen Vertrag mit dem König von Frankreich und die Insel wechselte den offiziellen Besitzer. Paoli organisierte den Widerstand gegen die Franzosen, wurde aber 1769 in der Schlacht von Ponte Nuovo geschlagen und gezwungen ins Exil zu gehen. Heute wird seine Urne an seinem Geburtsort aufbewahrt und die Zeugnisse der dramatischen Geschichte sind im Museum von Morosaglia zu besichtigen.

Als die Genuesen im Jahr 1584 begannen, eine systematische Anpflanzung von Esskastanien und anderen Obstbaumarten organisierten, legten sie den Grundstein für die Entstehung des heutigen, riesigen Kastanienwaldes. Dieser prägt inzwischen die ganze Gegend und gibt ihr auch den Namen: La Châtaigne – Castagnicca. Wie Leuchttürme ragen die barocken Kirchen der Pfarrgemeinden (auf korsisch „Pieve“) Alesani, Orezza und Ampugnani über die Wipfel des Waldes. Typisch sind die steingedeckten Häuser, die alle ihren Rataghju – den Trockenboden für die Esskastanien – haben. Reich an barocker Innenarchitektur sind die Kirchen Saint-Piere et Saint-Paul in Pedicroce, Notre Dame du Mont Caramel in Stoppia Nova, sowie die Kirchen in La Porta, Giacatojo und Quercitello.

Wer Weit-Wandern liebt, kann in Ghisonaccia starten und über die Route „Mara a Mare Centre“ bis zur Küste in West-Korsika gelangen. Eine leichte bis mittelschwere Klettersteig Route finden Bergsteiger in der Umgebung von Chisa. Hier führt eine „Via Ferrata“ zum Berg 'Punta di u Calanzone’.

Weiter im Süden, in der Umgebung von Ghisoni, einem idyllischen Bergdorf aus dem 16. Jahrhundert, wird der Kastanienwald durch die korischen Schwarzkiefern abgelöst. Hier ist auch der Ausgangspunkt für Aktivitäten im Gebiet des Monte Renoso. Mit seinen 2352 Metern Höhe gehört der Berg zu den fünf höchsten auf Korsika. Ein Aufstieg lohnt sich! Besonders die zahlreichen Schafherden auf den "Pozzines", den Weiden, die Moorwiesen, die blau schimmernden Teiche - die „Pozzi“ – und das Grün des Mooses lassen das Herz des Wanderers höher schlagen.

Im Herbst sind die leuchtenden Farben des Kastanienwaldes ein magisches Erlebnis für jeden Besucher. Danach, in den Wintermonaten, bietet der Monte Renoso zudem Gelegenheit, in seiner grandiosen Natur dem Skifahren zu frönen.

Feste
• L’Orezza und Ampugnani – Bussprozession „Granitola“ in der Karwoche
• Piazzole – Messe und Pilgerzug über den alten Wallfahrtsweg zum Kloster St. Francois in Alesani
• Campana – Aufstieg zum Berg Mont St. Petrone im August
• Alesani - Fest im Kloster St. Francois am 8. September
• Ghisonaccia – Im September Fest des hl. Michael

Markttage
Aleria – Jeden zweiten Dienstag im Monat
Ghisonaccia – Jeden zweiten Donnerstag im Monat
Pass von Arcarotta – Im Juli und August sonntags.

Das ist leider alles was ich an Infos habe

VG.


Frixos

#4:  Autor: Volker BeitragVerfasst am: 24.05.2006 09:08
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Große Klasse Frixus,

sag mal, wo hast Du diese hübsche Windkarte her? Ich will Freitag von Bonifacio nach Mallorca eine Überführung machen. Hab in den letzten Tagen schon mal das Seegebiet beobachtet und muß wohl mit Mistral rechnen. Wochenlang lag im Atlantik ein nettes starkes Tief, nur jetzt wimmelt es da nur so von Hochdruckgebieten...

#5:  Autor: frixos BeitragVerfasst am: 24.05.2006 10:00
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Windkarte Korsika von Mittwoch 25sten



Super Schlag wünsche gute Fahrt
Frixos mit o

#6:  Autor: Volker BeitragVerfasst am: 24.05.2006 12:16
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Sorry, irgendwann krieg ich das mit deinen Namen auch noch hin Embarassed

#7:  Autor: frixos BeitragVerfasst am: 24.05.2006 12:20
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No Problem, ist ja auch ein saublöder Name

#8:  Autor: Volker BeitragVerfasst am: 24.05.2006 13:07
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ich rätsel schon die ganze Zeit, wie du oder wer auch immer auf den Namen gekommen bist/ist. Question

#9:  Autor: frixos BeitragVerfasst am: 24.05.2006 13:28
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Frixos ist ein Name aus der griechischen Mythologie.

Ich war sehr stolz als mir meine griechische Familie, meine Tochter ist mit einem griechischen Seemann verheiratet, diesen Namen gab, bis ich dahinter kam dass er seinen Hund auch so getauft hatte.

Jassas ke kalo mesi meri

#10:  Autor: Volker BeitragVerfasst am: 24.05.2006 19:03
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Laughing Laughing Laughing

#11:  Autor: Saince BeitragVerfasst am: 27.08.2018 02:39
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Erstaunlich und interessant.. Smile



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