#1: Türkei08 Autor: Toni, Wohnort: AllandVerfasst am: 04.08.2008 12:47 14 Tage Törn Göcek-Kekova-Göcek
Schiff Privilege 465 Kat BJ.2002 von Ecker
Zusatz Gennaker
2 Familien gesamt 8
Wetter, 14 Tage keine Wolke am Himmel, unter Tags thermische Winde zwischen 11.00 und 19.00 h zwischen 10 und 20 Kn aus S-SW.
Temperatur unter Tags 32-36°C in der Nacht 26-29°C, Wasser 28°-30°
Ursprünglich sollte die Reise von Samos in den Dodekanes gehen.
Nachdem wir bei unserem „Männertön“ im Mai festgestellt haben, das diese Revier zu windig ist und zu wenige sichere Häfen für unsere Frauen bietet, haben wir kurzerhand auf Türkei umgebucht. Ein Lob an den Vercharterer, Umbuchung ca. 8 Wochen vor Törnbeginn war kein Problem und wir bekamen sogar die billigeren Preise inkl. Dem Frühbucherbonus.
Die Begeisterung unserer Frauen über die Türkei hielt sich in Grenzen. Vermutlich haben wir sie bei den letzten Törns (Balearen,Elba,Korsika) zu sehr verwöhnt.
In Göcek der erste Eindruck, unglaublich schön.
Die Marina würde eher zu Südfrankreich passen, super Waschräume natürlich klimatisiert
Und mit Marmor verkleidet. Die Leute vor Ort, nett, freundlich und hilfsbereit.
Das der Einkauf vom Supermarkt aufs Schiff gebracht wird, war da schon fast selbstverständlich.
Am Sonntag ging es erst einmal los in den Golf von Göcek.
Alleine in dem Golf kann man locker eine Woche verbringen ohne alle Buchten geshen zu haben.
Übernachtung in einer traumhaften Bucht in der Nähe eines kleinen Lokals, wieder nette Leute gutes Essen (Preis für 8 Personen ca. 130.-€), das frische Brot am nächsten Tag ist selbstverständlich dabei.
Nächster Halt, ÖlüDeniz Nationalpark. Dort geht es dann schon touristisch zu.
Es kommen Anbieter mit Jetski, Parasailing usw. vorbei, sowie der Eisverkäufer;Bäcker,
Palatschinkenkoch usw.
Die Leute sind nicht aufdringlich und haben kein Problem wenn man ihr Angebot dankend ablehnt. Beim Auslegen einer Landleine ist immer eine helfende Hand zur Stelle.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Kalkan.
Eine super kleine Stadt mit nettem Hafen, tollen Restaurants und Bars (wieder wie in Südfrankreich oder besser).
Wir haben den Gullets bei Ihren Anlegemanövern zugeschaut und all unser erlerntes Wissen über das „ Seemännische“ Ankern über Board geworfen.
Nach 14 Tagen haben wir es dann auch so hinbekommen.
Hafengebühr inkl. Wasser und Strom 110 Lira ~60€
Duschen kosten Extra 5 YTL/Person, dafür aber sauber und gepflegt.
Im Ort selber nette Geschäft, wenig Ramsch und sehr mondäne Lokale.
Dann ging es weiter nach Griechenland, Kastellorizon vorbei an einem Kilometerlangen Sandstrand an dem wir leider aufgrund von Schwell nicht ankern konnten.
Super Vorwindsegeln unter Gennaker mit bis zu 13,5 Kn Speed.
Das war der einzige Abend an dem der Wind nicht aufgehört hat, meine leichte Abneigung zu Griechenland wurde bestätigt. (nicht ernst gemeint).
Nachdem im Hafen gute 20Kn Wind herrschten und keiner beim Anlegen helfen wollte, sind wir auf Reede in die benachbarte Bucht gegangen.
Am nächsten Tag sind wir weiter Richtung Kas.
Kas ist ähnlich wie Kalkan, vielleicht ein bisschen einfacher.
Beim Anlegen waren sofort wieder viele helfende Hände zur Stelle.
Smiley (Ismael) ein Lokalbesitzer organisiert noch ein Stromverlängerungskabel und einen längeren Wasserschlauch, als dank gehen wir bei Ihm essen und werden wie immer nicht enttäuscht.
Als dann noch eine Flottilie von 7 Schiffen in den bereits überfüllten Hafen einläuft werden wir erneut Zeuge der türkischen Gastfreundschaft. Die Gulet bieten sofort an bei Ihnen festzumachen und nach ein Paar Minuten liegen alle kreuz und quer im Packet und wir mitten drin.
Als am nächsten Tag beim Ablegen ein Anker unklar gekommen ist, war sofort ein Guletfahrer zur Stelle, der kostenlos ohne Tauchflasche auf 8 Metern Tiefe die Anker entwirrt hat. Ich erinnere mich, das der Taucher auf Elba 120.-€ genommen hat um in 5 Minuten die eingefahrenen Mooringleine zu befreien, kleiner Unterschied.
An diesem Tag ging es weiter nach Kekova, einer riesigen Bucht in der man eine versunkene Stadt bewundern kann.
An den drei Stegen der Lokale stehen schon die Leute und wacheln wie verrückt mit
Österr.Fahnen und der Ecker Fahne um uns anzulocken.
Wir haben uns für Ismael entschieden, den hat uns Smiley aus Kas empfohlen, guter Tipp. Wenn man in seinem Lokal isst, kostet das anlegen inkl. Strom und Wasser nichts.
Essen inkl. Getränke am Nachmittag und Frühstück am nächsten Tag 310 YTL ~165.-€.
Von da an ging es aufder selben Route mit verschiedenen Buchten wieder zurück.
Am Rückweg haben wir dann noch einen Stopp in Fethiye gemacht.
Im Verhältnis zu den anderen Orten eher enttäuschend, weil extrem touristisch.
Aber die ECE Marina hatte schon wieder Top Standard.
Fazit meiner Frau:
Auf so einem Schiff und in so einem Revier würde Sie sofort wieder mit mir fahren.
Nachdem Sie vorher eher wenig segelbegeistert war und es eigentlich nur mir zu liebe getan hat, ein schönes Kompliment.
Mein Fazit:
Das perfekte Familienrevier.
Die Temperaturen sind vermutlich im Juli und September etwas angenehmer, aber mich stört es nicht wenn es heiß ist.
Preise sind nicht billig aber man hat immer das Gefühl, dass das Verhältnis stimmt.
Das Service ist perfekt, die Orte super sauber (Griechenland kann von denen etwas lernen).
Es gibt hunderte geschützte Ankerbuchten mit oder ohne Lokalen man kann den Trubel oder die Einsamkeit genießen.
Es liegt nirgends Müll an den Stränden, in den Städten geniert man sich eine Zigarette am Boden zu werfen.
Ich habe meine Meinung über die Türkei oder die Türken grundlegend geändert.
#2: Autor: martin, Wohnort: EuropaVerfasst am: 13.08.2008 18:50 Vielen Dank für den interessanten Törnbericht. Ich hab mich mit der Türkei noch nicht näher befasst, aber bei den vielen positiven Eindrücken, die du schilderst, auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Sag, gibt es dort auch Motoryachten zu chartern?
Liebe Grüße
Martin
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#3: Autor: Toni, Wohnort: AllandVerfasst am: 14.08.2008 10:14 meinst du so etwas ?
Ich habe leider nicht darauf geachtet.
Aber Master Yachting hat meines Wissens welche in der Türkei.
Durch die thermischen Winde ist das Revier auch für Mobos sicher interessant. Wenn man am Vormittag Strecke macht war bei uns zumindest kein Wind.
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#5: Autor: martin, Wohnort: EuropaVerfasst am: 18.08.2008 14:16 Lieben Dank Toni, aber mit Hubschrauber ist mir die Yacht dann doch eine Nummer zu groß
Auf der Website von Masteryachting kann ich nichts finden, aber nicht so tragisch, da die Türkei erst als eventuell übernächster Törn ansteht. Als Nächstes möchte ich Malaysien und Phuket ansteuern.