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frixos Kapitän
Anmeldungsdatum: 26.02.2006 Beiträge: 723
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Verfasst am: 15.04.2006 08:18 Titel: Die Tripp - oder Warpleine |
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Wer oft ankert, der kennt das Problem: Nach einer ruhigen Nacht in einer Bucht kriegt man den Anker nicht mehr frei.
Oft verkantet sich der Anker unter Steinen und Felsen oder hängt in alten Tauen oder Netzen fest. In seichtem Wasser geht dann oft ein Crewmitglied ins Wasser und macht den Anker frei; ist es zu tief, bleibt einem das Kappen der Ankerkette oft nicht erspart.
Und das ist, wie mein Bild zeigt, Schwerarbeit, speziell mit dem an Bord einer Chartergurke vorhandenem Werkzeug. Na ja, wenigstens habe ich daraus gelernt
Eine Methode mit dem Problem fertig zu werden ist die Trippleine.
Die Trippleine ist mit einem Ende am unteren Ende des Ankerschaftes befestigt; das andere Ende führt zu einer Boje an der Wasseroberfläche. Will man den Anker bergen, so fasst man die Boje und zieht den Anker so zu sagen verkehrt an der Trippleine herauf.
Auch verklemmte und unter Leinen gefangene Anker gehen meist frei und können ohne großen Aufwand heraufgeholt werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Trippleine den Ankerpunkt genau markiert und andern Skippern die Lage des Ankers verrät. Somit kann verhindert werden, dass ein anderes Boot beim Ankern den eigenen Anker aus dem Grund löst.
Ein Nachteil ist sicher der Leinenbedarf, muss die Trippleine doch mindestens die Länge der Wassertiefe haben. Doch wer schon mal als letzte Lösung seine Ankerleine kappen musste wird gerne ein Paar Euro in eine Trippleine investieren um seinen Anker plus Leine zu retten.
Die Trippleine muss nicht die Stärke der Ankerleine haben. Ein 10 mm starke, schwimmfähige Leine ist allemal genug, somit halten sich die Kosten der Anschaffung in Grenzen.
Um nicht in den Verdacht zu geraten dass ich mich mit fremden Federn schmücke "diese Information kann man bei Wikipedia abrufen". Aber meinen Senf darf ich wohl dazugeben.
Wenn man der Tripp-Leine(6-8 Millimeter genügen) 2 Meter mehr gibt als die Wassertiefe und durch das Auge der Ankerboje führt, am Ende ein Gegengewicht anhängt liegt sie immer genau über dem Anker und schwojt nicht in der Gegend herum. Ist keine Ankerboje vorhanden hilft man sich am besten mit einer 2Lt. Plastikflasche mit Henkel Eine schwimmfähige Tripp-Leine ist meiner Meinung nach ein Blödsinn.
Am allerwichtigsten allerdings wäre wenn die diversen Charterfirmen diesen Beitrag lesen würden, denn bis Dato habe ich noch keine kennen gelernt die mit einer Tripp-Leine etwas anfangen konnten.
meint euer
Frixos
Zuletzt bearbeitet von frixos am 23.04.2006 20:31, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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martin Skipper
Anmeldungsdatum: 05.11.2005 Beiträge: 392 Wohnort: Europa
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Verfasst am: 15.04.2006 15:16 Titel: |
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Danke für die Info. Ehrlich gesagt, habe ich bisher immer ohne Trippleine geankert. 1 x hätte ich sie auch gebraucht - das war auf Menorca. Aber nach einer halben Stunde Manöver in alle Richtungen haben wir ihn endlich frei bekommen.
Was mich noch interessiert: Bei 3 Meter Wassertiefe nimmt man 4 Meter von der Trippleine, aber meist ist es doch sehr abfallend, wie bemesse ich da die richtige Länge der Trippleine??
Und noch was Frixos!
Keiner von uns ist mit dem Wissen geboren worden. Wir haben alle die Infos erlebt oder irgendwo erfahren, gelesen, gehört usw. Deine Bescheidenheit in Ehren, ist aber nicht notwendig! Dass einzige worauf wir alle achten müssen ist, wenn wir ein Foto, eine Skizze o.ä. online stellen, dass da nicht ein Copyright drauf ist, dann müsste man vorher fragen.
Nochmals vielen Dank für den interessanten Beitrag - wir freuen uns auf jeden Nachschub von dir!! -
LG Martin
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frixos Kapitän
Anmeldungsdatum: 26.02.2006 Beiträge: 723
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Verfasst am: 15.04.2006 15:33 Titel: WASSERTIEFE |
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Ja lieber Martin wenn Du Deine Märchenaugen auf das Tiefenlot richtest gib es keine Probleme mit der Wassertiefe. Wenn der Grund sehr abfallend ist (z.B. St. Lucia/Soufriere) dann richte den Bug Richtung abfallenden Grund und bring einen Heckanker aus.
Wassertiefe + 2 Meter Leine.
LG. Frixos |
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birgit Steuermann
Anmeldungsdatum: 08.01.2006 Beiträge: 77 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 16.04.2006 13:59 Titel: |
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Hallo Frixos!
Für mich ist das Thema neu! Klingt aber sehr interessant. Ist mir auch schon passiert, dass jemand über meinen Anker, seinen drüber gelegt hat und dann hatten wir ein Problem.
Auch den Anker nicht hoch bekommen kenn ich allzu gut. Bis jetzt musste ich ihn aber zum Glück noch nicht kappen.
Für den nächsten Törn ist deine Idee sicher eine Überlegung wert. Danke!
Was ich auch nicht verstehe: Warum gibt es sie nicht auf den Charterbooten?
Bis bald und LG
Birgit |
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frixos Kapitän
Anmeldungsdatum: 26.02.2006 Beiträge: 723
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Verfasst am: 16.04.2006 18:12 Titel: TIPP-LEINE |
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Hallo flotte Birgit!
Möchte zu meinen Erklärungen "abfallender Grund" noch etwas für Skipper hinzufügen: Wie ich im Forum herausgefunden habe sind nicht viele die die Karibik so wie Du kennen.
1. Soufriere/St. Lucia, dort kann man eine Landleine ausbringen, allerdings ist Vorsicht vor dem Boatspeople geboten, speziell der Rastaman ist ein ganz linker Hund.
Wenn man ihm nicht seine Fantasiepreise für seine Kokosnuß bezahlt löst er Nachts die Landleine.
Es gibt Moorings die alledings sehr eng gesetzt sind und keinen Raum zum schwojen lassen. Mein Trick: Bug zum Land bei 2 Meter den Anker fallen lassen und römisch katholisch zur Mooring und achtern die Leine ausbringen. Das beste ist aber wenn man einen Ausflug auf den Vulkan plant, von Marigot Bay Michael/Watertaxi anheuern.
2. Gehen wir zu näheren Revieren "ÖLÜ DENIZ" 36°32.4 N 29°07.00 E in der Türkei, das selbe Problem mit steil abfallenden steinigen Grund, hier gibt es kein Problem mit der Landleine aber eine Tripp-Leine ist die Mutter der Porzelankiste.
Zu Deiner Frage" warum nicht auf Charteryachen" zu einem sehr hohen Prozentsatz sind das Kaufleute und keine Seeleute.
Liebe Grüße
Frixos
Zuletzt bearbeitet von frixos am 17.04.2006 08:24, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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birgit Steuermann
Anmeldungsdatum: 08.01.2006 Beiträge: 77 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 16.04.2006 19:28 Titel: |
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Hallo Frixos!!!
Danke für deine Tipps bzgl. der Karibik! Werde ich beim nächsten Besuch berücksichtigen!
Bis bald und LG
Birgit |
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